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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/11050<br />

Damit werden bis 2020<br />

– fast 3000 Schulen (etwa die Hälfte aller Haupt- und Förderschulen)<br />

– mit insgesamt rd. 800.000 Potenzialanalysen<br />

– mit insgesamt rd. 105.000 Begleitungen von Jugendlichen bis 2018 (letzte Eintrittskohorte)<br />

– sowie derzeit jährlich rd. 180.000 Schülerinnen und Schüler mit den Potenzialanalysen und Werkstatttagen<br />

des Berufsorientierungsprogramms<br />

erreicht.<br />

Das Berufsorientierungsprogramm (BOP) als Teil der Bildungskette bietet Schülerinnen und Schülern allgemeinbildender<br />

Schulen die Möglichkeit, nach einer Potenzialanalyse in überbetrieblichen und vergleichbaren<br />

Berufsbildungsstätten zwei Wochen lang praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Berufsfeldern zu sammeln.<br />

Der 15. Kinder- und Jugendbericht sieht strukturelle Barrieren im Bildungssystem, von denen vor allem junge<br />

Menschen mit Migrationshintergrund betroffen seien, wie auch der Berufsbildungsbericht seit Jahren bestätigt.<br />

Zum Abbau dieser strukturellen Barrieren und zum Ausgleich individueller Benachteiligungen fördert die Bundesregierung<br />

als Teil der Initiative „JUGEND STÄRKEN“ bundesweit über 450 Jugendmigrationsdienste<br />

(JMD). Die in der Migrantinnen- und Migrantenarbeit erfahrenen JMD beraten und begleiten 12- bis 27-jährige<br />

Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer schulischen, beruflichen, sozialen und sprachlichen Integration<br />

mit Schwerpunkt am Übergang von der Schule in Ausbildung oder Beruf. Sie kooperieren dabei mit allen Einrichtungen<br />

und Personen, die für die Integration relevant sind, darunter vor allem Eltern, Schulen, Jobcenter,<br />

Träger anderer Unterstützungsangebote und Betriebe. Als Angebot der Jugendsozialarbeit ist die Unterstützung<br />

durch die JMD niedrigschwellig, langfristig und aus einer Hand koordiniert, wie auch im Bericht gefordert.<br />

Wesentliches Element der JMD-Arbeit ist die Netzwerkbildung, die Zugänge vereinfacht und das Hilfespektrum<br />

erweitert. In ergänzenden Gruppenangeboten können die Jugendlichen zum Beispiel ihre Deutschkenntnisse<br />

trainieren oder mit Hilfe von ehrenamtlichen Coaches Bewerbungsunterlagen erstellen. 2015 konnten 91.800<br />

junge Menschen beraten und begleitet werden. In 2016 waren es mehr als 100.000 junge Menschen.<br />

Eine umfassende Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit bedeutet auch, allen jungen Menschen die Zugänge zu<br />

grenzüberschreitenden Lernerfahrungen zu ermöglichen. Das BMFSFJ fördert die jugendpolitische Initiative<br />

„JiVE.Jugendarbeit international – Vielfalt erleben“. Es ist das erklärte Ziel, dass die Träger der Kinder- und Jugendhilfe<br />

verstärkt solche jungen Menschen an internationale Projekte heranführen, die sonst kaum Möglichkeiten<br />

für entsprechende Erfahrungen haben. Für junge Menschen wie für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe<br />

sollen die Zugänge zu internationalen Begegnungsformen verbessert und Hindernisse abgebaut werden. Zudem<br />

wird die Internationale Jugendarbeit als non-formales Bildungsangebot stärker profiliert und kann so zur politischen<br />

und gesellschaftlichen Anerkennung der Formate Internationaler Jugendarbeit beigetragen. Schließlich<br />

motiviert und qualifiziert die Initiative JiVE Fachkräfte für die Internationale Jugendarbeit und leistet einen guten<br />

Beitrag zur Europäisierung und Internationalisierung der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.<br />

Die Bundesregierung befindet sich in einem intensiven Dialog darüber, ob und inwieweit die Kinder- und Jugendhilfe<br />

im Sinne einer inklusiven Lösung weiterentwickelt werden kann, um in Zukunft für alle Kinder und<br />

Jugendliche zuständig zu werden, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht.<br />

Mit dem vom BMFSFJ geförderten und von der IJAB-Fachstelle für Internationale Jugendarbeit durchgeführten<br />

Projekt „VISION:INKLUSION“ werden Zugänge für Menschen mit Beeinträchtigungen zu grenzüberschreitenden<br />

Lernerfahrungen eröffnet. Auch den Trägern bieten sich durch eine inklusive Gestaltung ihrer Arbeit viele<br />

Chancen. In den letzten Jahren haben einzelne Verbände und Träger damit begonnen, Ansätze für die Teilhabe<br />

von Jugendlichen mit Behinderungen sowie eine inklusivere Gestaltung der Internationalen Jugendarbeit zu<br />

entwickeln. Inzwischen gibt es einige gute Beispiele für eine inklusive internationale Jugendarbeit, z. B. in Jugendbegegnungen,<br />

Workcamps und internationalen Freiwilligendiensten. Oft wissen die verschiedenen Akteure<br />

und Bereiche aber nichts voneinander. Es fehlen systematische Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten<br />

untereinander, aber auch mit Öffentlichkeit, Behindertenverbänden und Wissenschaft. Ziel des Projekts<br />

„VISION:INKLUSION“ ist es daher, unter Einbeziehung internationaler Impulse diese Angebote und Erfahrungen<br />

für die Internationale Jugendarbeit zu systematisieren und zu einer Inklusionsstrategie weiterzuentwickeln.<br />

Über regelmäßige Fachtagungen, die Projektwebseite www.vision-inklusion.de und die Vernetzung mit<br />

anderen Initiativen, werden Austausch und Vernetzung ermöglicht und die Sichtbarkeit unterstützt.

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