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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 128 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Der reflektierte, konstruktiv-kritische Umgang mit dem eigenen Medienhandeln und den sozialen Strukturen<br />

findet sich auch in den von Jugendlichen formulierten sozialen Gütekriterien wieder, die in verschiedenen<br />

Community-Statuten aufgenommen wurden:<br />

„Die Spielgemeinschaft formuliert klare Anforderungen an das gemeinsame Spiel (Train- &<br />

Clanwar- bzw. Raidzeiten). Dabei achtet sie jedoch stets die individuellen Prioritäten ihrer Member<br />

in Bezug auf Game- und Reallife.“<br />

„Die Spielgemeinschaft trägt dem demokratischen Grundbedürfnis ihrer Member Rechnung, indem<br />

Beteiligungselemente (z. B. Wahlen und Teamspeak-Sitzungen) existieren oder geschaffen<br />

werden.“<br />

„Die Spielgemeinschaft erhöht das WIR-Gefühl, auch indem gemeinsame Aktivitäten außerhalb<br />

von (normalen) Trains, Wars bzw. Raids durchgeführt werden.“<br />

„Die Spielgemeinschaft achtet bewusst auf Schwierigkeiten, Probleme, Handicaps, etc. ihrer<br />

Member und geht darauf ein. Dafür werden Zuständige benannt, die von den Membern anerkannt<br />

und gut erreichbar sind (z. B. auf Leader-Ebene).“<br />

„Die Spielgemeinschaft ist bestrebt, Kontakt (auch außerhalb von Trains, Wars bzw. Raids) zu anderen<br />

Spielgemeinschaften zu etablieren, um dem Community-Gedanken Rechnung zu tragen.“<br />

„Die Spielgemeinschaft ist offen für konstruktive Diskussionen und somit z. B. auch für Freunde,<br />

Partner, Familie und Lehrer ansprechbar.“<br />

(Ganztags-)schule<br />

Der Besuch von Ganztagsschulen führt – vor allem in Bezug auf das Gefüge von Freizeit, Lernen und sonstigen<br />

Aktivitäten – zu sehr unterschiedlichen Konsequenzen. Jugendliche erkennen für sich Chancen und Risiken und<br />

artikulieren auch Handlungsbedarfe und Anforderungen an Schule. Wichtig ist für sie vor allem, dass weiterhin<br />

ausreichend Freizeit zur Verfügung steht:<br />

„Frei zur Verfügung stehende Zeit ist sowohl innerhalb als auch außerhalb von Schule nötig. Die<br />

Jugendlichen an Schule werden gezwungen sich immer früher entscheiden zu müssen, wo ihr Leben<br />

hingehen soll. MSA (Mittlerer Schulabschluss), die verkürzte Zeit bis zum Abi: all das sind<br />

Faktoren, die Leistungsdruck verursachen. Ich denke, es fehlt sowohl die Zeit, die man zum ‚Lernen‘<br />

und begreifen braucht, als auch die Zeit, die man frei zur Verfügung hat.“<br />

„Schule muss ihren Bedarf an der täglichen Zeit junger Menschen auf das wirklich Notwendige<br />

begrenzen, damit diese auch an anderen Bildungsorten und -leistungen partizipieren können.“<br />

„Freizeitgestaltung an der Schule top, außerhalb jedoch auch. Es sollte im gesunden Maß in und<br />

außerhalb der Schule was getan werden, denn klar ist. Status quo ist nicht ausreichend.“<br />

Wenn die Schule also schon mehr (Frei-)Raum einnimmt, dann sollte das aus Sicht Jugendlicher auch Konsequenzen<br />

auf die Ausgestaltung von Schule haben:<br />

„Um sich an der Schule wohlzufühlen, braucht es mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten. Der Lebensort<br />

sollte selbst mitgestaltet werden können. Im ‚Freizeitbereich‘ der Schule sollten sich<br />

Gruppen selbst organisieren können […]“<br />

„Dort wo sich die (tägliche) Schulzeit aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen ausdehnt, muss<br />

Schule mehr leisten als nur formale Bildung.“<br />

„Schule sollte ein Ort des lebendigen Lebens sein. Hier sollte nicht nur gelernt und geübt werden,<br />

sondern auch Spaß und Ruhe brauchen ihren Raum.“<br />

„Ich wünsche mir kreativere Ansätze für Ganztagsschulen. Sinnvoll wäre bspw. eine Doppelspitze<br />

an Schulen, die aus Schulleitung und pädagogischer Leitung besteht. Eine Aufgabe der pädagogischen<br />

Leitung wäre für mich ganz klar, Methoden zu entwickeln, um die Schülerschaft angemessen<br />

in die Gestaltung des Ganztagsbetriebes einzubinden.“<br />

„Leider sind die Angebote oft für die jüngeren Schülerinnen und Schüler oder für alle gleichzeitig<br />

gestaltet, was den älteren Schülerinnen und Schülern unzureichend ist.“

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