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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 346 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

und ob sich diese mit ihren Erwartungen decken. Schließlich muss der Blick auch auf die für Jugendliche relevanten<br />

außerschulischen Angebote in Vereinen und Projekten und den damit zusammenhängenden Peerkontakten<br />

gerichtet werden mit der Frage, ob und inwieweit Befürchtungen zutreffen, dass Jugendliche in Ganztagsschulen<br />

gehäuft in der Wahrnehmung dieser Belange beeinträchtigt werden.<br />

(1) Altersbezogene Teilnahme: Die Daten des Steg-Schulleitungssurveys weisen darauf hin, dass 2012 in vielen<br />

Schulen das Angebot den Bedarf deckt und, wenn überhaupt, dann eher im Grundschulbereich noch Ausbaubedarf<br />

bei den Plätzen pro Schule besteht (Steg-Konsortium 2015, S. 87). Mit Blick auf das Jugendalter ist hingegen<br />

– da, wo überhaupt eine Teilnahme möglich ist – mit steigendem Alter nach wie vor ein Rückgang bei der<br />

Ganztagsschulteilnahme zu verzeichnen. In der Sekundarstufe I sinkt in den Ganztagsschulen bei den höheren<br />

Jahrgangsstufen die Anzahl der am Ganztag Teilnehmenden. Sowohl in der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen<br />

(Steg-Konsortium 2015, S. 83f.) als auch in der Hessischen Ganztagsschulevaluation (Hopf u. a.<br />

2014, S. 8) wird der Befund bestätigt, dass in den höheren Jahrgängen der Sekundarstufe I die Teilnahme am<br />

Ganztagsbetrieb geringer war als in der fünften bis siebten Klasse (vgl. Abb. 5‒5).<br />

Abbildung 5-5<br />

Teilnahme an Hort- und Ganztagesangeboten nach Altersjahrgängen<br />

Jugendliche von 9 bis 14 Jahren, Deutschland 2014, Anteil in %<br />

Quelle: AID:A II 2014, Daten gewichtet 75 ; eigene Berechnungen<br />

Auch wenn hier nicht genau geklärt werden kann, inwieweit dieser Effekt von einem zu geringen Angebot in<br />

den höheren Jahrgängen beeinflusst wird, könnte man diesen Befund – zusammen mit den Bewertungen der<br />

Jugendlichen (vgl. Abs. 5.3) – so deuten, dass Jugendliche mit steigendem Alter bei entsprechender Möglichkeit<br />

das Format der Ganztagsschule „abwählen“.<br />

(2) Teilnahmeintensität: Unterhalb dieser Frage der generellen Teilnahme am Ganztagsbetrieb zeigt sich, mit<br />

Blick auf die zeitliche Einbindung der Schülerinnen und Schüler pro Woche, in den bisherigen Studien der Befund,<br />

dass der Status Ganztagsschülerin und Ganztagsschüler vor allem in der Sekundarstufe I keineswegs<br />

gleichbedeutend ist mit einem ganztägigen Schulbesuch an vier oder fünf Wochentagen. So gibt die große<br />

Mehrheit von immerhin rund 70 Prozent der Ganztagsschülerinnen und -schüler in der Sekundarstufe I an, nur<br />

an ein bis zwei Tagen pro Woche am Ganztagsbetrieb teilzunehmen (Züchner/Rauschenbach 2013; Abb. 5‒6).<br />

75<br />

Vgl. zur Erläuterung des verwendeten Gewichts Walper u. a. 2015, S. 68.

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