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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 140 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

erfasst. Dagegen kommen über ein Viertel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Familien, in der<br />

mindestens ein Elternteil nach Deutschland eingewandert ist (vgl. Tab. 2‒3).<br />

Tabelle 2-3<br />

Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund im engeren Sinne nach ausgewählten Altersgruppen<br />

Deutschland 2014, in 1.000 und in %<br />

Insgesamt 10 bis 25 Jahre 15 bis 25 Jahre<br />

abs. in % abs. in % abs. in %<br />

Personen ohne Migrationshintergrund 64.501 80 8.857 73 6.319 74<br />

Personen mit Migrationshintergrund im engeren Sinne 16.395 20 3.336 27 2.183 26<br />

davon Deutsche 9.185 11 2203 18 1288 15<br />

Ausländer und Ausländerinnen 7.210 9 1133 9 895 11<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt 2017, S. 62; eigene Berechnungen<br />

darunter EU 28 5.637 7 965 8 636 7<br />

Die überwiegende Mehrzahl dieser jungen Menschen hat die deutsche Staatsbürgerschaft inne, ihre Zahl steigt<br />

in den jüngeren Altersgruppen immer weiter an. Diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind in der Regel<br />

in der Bundesrepublik Deutschland geboren und aufgewachsen. Ihre Klassifikation als Migrantinnen und<br />

Migranten ist umstritten (vgl. kritisch z. B. Mannitz/Schneider 2014; Munsch 2014): So wird die sozialstatistische<br />

Unterscheidung zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund einerseits eingesetzt, um<br />

Mechanismen der Exklusion und Teilhabebarrieren aufzudecken. Andererseits ist damit die Gefahr der Zuschreibung<br />

verbunden, die homogenisierend und zugleich distinktiv wirken kann und der in öffentlichen Verwendungszusammenhängen<br />

die Funktion zukommt, Andersheit zu unterstellen und festzuschreiben (vgl. Kap.<br />

1).<br />

Über die große Zahl an Jugendlichen mit deutscher Staatsbürgerschaft unter den als Migrantinnen und Migranten<br />

beschriebenen hinaus, haben rund ein Drittel derjenigen, die als Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland<br />

leben, die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Landes inne und verfügen damit über ähnliche Teilhaberechte<br />

wie Inländerinnen und Inländer. Potenzielle Teilhaberisiken durch aufenthaltsrechtliche Bestimmungen,<br />

Einschränkungen im Zugang zu Arbeit und Bildung sowie fehlende politische Repräsentation betreffen<br />

dennoch ca. fünf bis sieben Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland.<br />

Rund zwei Drittel der statistisch als Migrantinnen und Migranten erfassten jungen Menschen im Alter von 15<br />

bis unter 25 Jahren sind auch in Deutschland geboren und aufgewachsen (1.381.000 junge Menschen im Alter<br />

von 15 bis unter 25 Jahre = 63,3% an allen Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund im engeren Sinne), während<br />

etwa ein Drittel selbst über Migrationserfahrungen verfügt. Bei der erwachsenen Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

ist dieses Verhältnis umgekehrt, hier sind mehr als zwei Drittel der Menschen selbst zugewandert.<br />

Von den 15- bis unter 25-Jährigen, die selbst über Migrationserfahrung verfügen, haben große Teile ihre<br />

gesamte Schulkarriere oder Teile davon in der Bundesrepublik verbracht (vgl. Tab. 2‒4).<br />

Tabelle 2-4<br />

Aufenthaltsdauer der 15- bis unter 25-Jährigen mit Migrationshintergrund<br />

im engeren Sinne<br />

Deutschland 2014 absolut und in %<br />

Mit einer Aufenthaltsdauer<br />

15 bis unter 25 Jahre absolut<br />

15 bis unter 25 Jahre in % an<br />

allen mit Migrationshintergrund<br />

im engeren Sinne<br />

von unter 5 Jahren 285.000 13,0<br />

von 5 bis unter 10 Jahren 86.000 3,9

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