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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 124 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

„Ich würde mir wünschen, dass die nicht mehr damit machen können, was sie wollen.“<br />

„Im Endeffekt kann man es nicht beeinflussen, man muss sich damit abfinden.“<br />

„Wenn man so darüber nachdenkt, ist das schon doof.“<br />

„Jetzt, wo ich zwölf bin, ist mir das relativ egal, weil ich keine so privaten Sachen habe, die jemand<br />

wissen will, aber wenn man irgendwie älter ist und einen Beruf hat und dann den Kollegen<br />

so was schreibt, dann ist mir das nicht egal.“<br />

Das Thema „Beleidigungen“ und „Hate Speech“ ist für nahezu alle befragten Jugendlichen ein relevantes Thema.<br />

Einige geben an, solche Fälle in der Schule erlebt zu haben und berichten z. B. von konkreten Fällen, wo<br />

Sexting unter Jugendlichen dazu geführt hat, dass freizügige Bilder ohne Zustimmung der abgebildeten Person<br />

weiter verbreitet wurden. Andere berichten, dass es wichtig sei, das neueste Smartphone-Modell zu besitzen,<br />

sonst würde man potenziell ausgeschlossen und gemobbt. Mobbing kann aber auch eine Folge von Selbstdarstellung<br />

in Sozialen Netzwerken sein, in Klassen wird z. B. die Anzahl der Likes genutzt, um mit der eigenen<br />

Beliebtheit anzugeben oder vermeintlich weniger Beliebte zu mobben:<br />

„Wir haben ein Mädchen in der Klasse und ja, das kommt auch nicht mehr zur Schule, weil eine<br />

Person (...) mit einem anderen Handy sie beleidigt hat.“<br />

„Ein Mädchen hat ein Foto gemacht irgendwie im BH (...) hat es an ihren Freund geschickt und<br />

der hat das dann überall weitergeschickt.“<br />

„Da gibt es öfters mal so eine Art Streit, wenn es heißt, mein Bild hat so und so viele Likes und ich<br />

hab so und so viele Follower.“<br />

Die Jugendlichen führen beleidigendes Verhalten und hasserfüllte Reden insbesondere auf die Möglichkeit zum<br />

anonymen Handeln zurück.<br />

„Im Internet ist jedermann ein Rambo, da kann sogar ein Zehnjähriger den großen Macker spielen<br />

und mit vulgären Beleidigungen kommen.“<br />

„Leute (...) denken sich einfach, ich bin hier mehr oder weniger anonym, die Leute können mir gar<br />

nichts.“<br />

„Die machen Sachen wie Mobbing, weil die denken, die (...) sieht mich ja nicht.“<br />

„Mobben tun Menschen, die (...) im Internet stark sind, weil sie anonym sind.“<br />

Nicht alles, was sie im Internet erleben, gefällt den Jugendlichen. Einige weisen auf die Frage, was sie am Internet<br />

stört, auf Propaganda-Plattformen für extremistische Einstellungen hin. Sie fühlen sich von diesen Inhalten<br />

überfordert, sehen sich teils aber auch in der Pflicht, verbal etwas dagegenzusetzen und plädieren für ein konsequentes<br />

Vorgehen gegen Propaganda und Hassreden:<br />

„Da gibt es viele Videos, die im Internet rumkursieren. Ich bin auch 18 Jahre alt, aber das verstört<br />

mich trotzdem, das macht mich traurig, das zieht mich runter.“<br />

„Wenn ich etwas ändern würde, würde ich zuerst die Internet-Rambos rausnehmen, und verstörende<br />

Sachen.“<br />

„Wenn ich etwas verändern würde, würde ich strenger gegen Terroristen vorgehen.“<br />

„Facebook, also die Kontrolleure, sollten das blocken.“<br />

„Wenn jemand etwas Kritisches postet, haue ich dem quasi virtuell auch schon mal eine in die<br />

Fresse.“<br />

Im Umgang mit den präsentierten Informationen im Internet entwickeln Jugendliche je individuelle Positionen<br />

und Strategien:<br />

„Im Endeffekt kann jeder alles reinschreiben.“<br />

„Es sind so viele Informationen im Internet, da kann man gar nicht mehr richtig feststellen, was<br />

stimmt.“<br />

„Das muss jeder für sich selber entscheiden, nach Gefühl machen.“<br />

„Es gibt Seiten, denen kann man trauen und anderen nicht. Wikipedia – da kann ja z. B. jeder was<br />

reinschreiben.“<br />

„Bildexpress ist ja keine seriöse Presse.“

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