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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 358 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

In der StEG-Schulleitungsbefragung 2015 wurden bundesweit knapp 950 Ganztagsschulleitungen aus Schulen<br />

der Sekundarstufe I nach der Art der Angebotserbringung durch die Kooperationspartner gefragt. Dabei zeigte<br />

sich, dass 85 Prozent der befragten Schulen mit den Partnern projektorientiert zusammenarbeiten. Deutlich wird<br />

mit Blick auf den Stand der Praxis aber auch, dass die Jugendhilfeträger noch keine selbstverständlichen Kooperationspartner<br />

der Ganztagsschulen sind (vgl. Abb. 5‒8).<br />

Abbildung 5-8<br />

Ausgewählte Kooperationspartner für Angebote der Ganztagsschulen<br />

Deutschland 2015, Anteil der kooperierenden Schulen in %<br />

Quelle: StEG-Schulleitungsbefragung 2015, eigene Berechnungen<br />

Etwa die Hälfte der Ganztagsschulen in der Sekundarstufe I arbeitet mit Sportvereinen und -verbänden zusammen,<br />

die damit die häufigsten (Einzel-)Kooperationspartner sind, gefolgt von den Kunst- und Musikschulen<br />

(25 %). Fasst man die Träger der Kinder- und Jugendhilfe zusammen, so sind diese ebenfalls an etwa der Hälfte<br />

der nicht-gymnasialen Ganztagsschulen der Sekundarstufe I beteiligt, während sie an Gymnasien nur zu<br />

25 Prozent vertreten sind. Dies deutet an, dass der Relevanz der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe ganz<br />

unterschiedliche Motive seitens der Schulen zugrunde liegen dürften. Einerseits sind diese räumlich motiviert,<br />

da der Raum in den Schulen oftmals begrenzt ist, um den Ganztag durchzuführen. Andererseits sind es konkrete<br />

Unterstützungsangebote, wie z. B. die Jugendberatung oder die Jugendsozialarbeit, die vor allem bei den älteren<br />

Jahrgängen und in den Schulen mit Haupt- und Realschulabschlüssen eine besondere Rolle spielen.<br />

Deutlich wird in der StEG-Schulleitungsbefragung allerdings auch, dass es oftmals Unklarheiten darüber gibt,<br />

was der Kinder- und Jugendhilfe zugerechnet werden kann und was nicht. Dennoch lassen die Daten den<br />

Schluss zu, dass in der Summe kaum von einer systematischen partnerschaftlichen Kooperation zwischen Schule<br />

und Jugendhilfe im Rahmen der Ganztagskonzeption an Schulen der Sekundarstufe I gesprochen werden<br />

kann. Diese Einschätzung mag insofern unterschiedlich bewertet werden, als dass, was unter Kooperation verstanden<br />

wird, von der Schule oftmals anders eingeschätzt wird als von den außerschulischen Partnern.<br />

Als ein Ergebnis der empirischen Befunde formuliert dennoch die aktuelle StEG-Studie: „Kooperationen zwischen<br />

Ganztagsschulen und außerschulischen Partnern nehmen zu und erreichen ein Ausmaß, das als Ausdruck<br />

einer Regelhaftigkeit interpretiert werden kann. Ganztagsschule ohne den Einbezug externer Partner ist nur<br />

noch selten zu beobachten. Die Rahmenbedingungen dieser Zusammenarbeit bleiben dabei in hohem Maße<br />

stabil. (…) In der Gesamtschau wird deutlich, dass die Öffnung der vor dem Ganztagsschulausbau überwiegend<br />

institutionell geschlossenen Schulen sowie jener Schulen, die nicht aus reformpädagogischer Überzeugung den<br />

Ganztagsbetrieb eingeführt haben, ein langwieriger Prozess ist. Das Steuern der Kooperationen zwischen Schule

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