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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 378 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

sich das Ausgabenvolumen im Jahr 2014 für die – in der öffentlichen Statistik erfasste – Kinder- und Jugendarbeit<br />

auf 1,709 Mrd. € (vgl. Tab. 6‒6). Das sind umgerechnet auf die Altersgruppe der Sechs- bis 21-Jährigen<br />

139 € pro jungem Mensch und Jahr. 87<br />

Tabelle 6-6<br />

Ausgaben der „öffentlichen Hand“ für die Kinder- und Jugendarbeit (nominal);<br />

Deutschland; 2005-2014; Angaben absolut, pro Sechs- bis 21-Jährigen, in %<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Ausgaben insg. in Mrd. Euro 1,378 1,401 1,451 1,544 1,559 1,565 1,627 1,626 1,694 1,709<br />

Anteil an JH-Ausgaben (%) 1 6,6 6,7 6,4 6,3 5,8 5,4 5,3 5,0 4,8 4,5<br />

Pro 6- bis 21 Jährigen nominal 98 101 106 115 118 121 128 130 137 139<br />

1 Ausgewiesen wird der prozentuale Anteil der Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit insgesamt an den Gesamtaufwendungen für die <strong>Kinderund</strong><br />

Jugendhilfe (JH-Ausgaben). Zur Kinder- und Jugendhilfe gehören u. a. die Kindertagesbetreuung und die Hilfen zur Erziehung.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen, versch. Jahrgänge, Zusammenstellung und<br />

Berechnung: Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik<br />

In dieser Ausgabenentwicklung verbirgt sich eine ambivalente Botschaft: Während auf der einen Seite durch<br />

den Ausbau der Kindertagesbetreuung und den Kostenanstieg bei den Hilfen zur Erziehung der Anteil der Kinder-<br />

und Jugendarbeit an den gesamten Jugendhilfeausgaben stetig gesunken ist, sind auf der anderen Seite die<br />

absoluten Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit über die Jahre hinweg ebenso kontinuierlich angestiegen<br />

wie die Pro-Kopf-Ausgaben. So haben sich die jährlichen Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit pro<br />

Sechs- bis 21-Jährigem seit Mitte der 2000er-Jahre von 98 € auf die besagten 139 € erhöht, was immerhin einem<br />

Anstieg um 42 Prozent entspricht (vgl. Tab. 6‒6). Zugleich hat sich das absolute Ausgabenvolumen im gleichen<br />

Zeitraum nur um 24 Prozent erhöht, was darauf hinweist, dass die altersentsprechende Bevölkerungsgruppe –<br />

die Sechs- bis 21-Jährigen – zahlenmäßig abgenommen hat (zwischen 2005 und 2014 um 13 Prozent).<br />

Die absoluten Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit haben sich laut KJH-Statistik im Zeitraum 2010 bis<br />

2014 um etwas mehr als neun Prozent erhöht und die Aufwendungen pro Sechs- bis 21-Jährigen sind um rund<br />

15 Prozent gestiegen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Inflation ein Zugewinn: Für den genannten Zeitraum<br />

weist das Statistische Bundesamt eine Preissteigerung von 6,6 Prozent aus, während sich das Bruttoinlandsprodukt<br />

preisbereinigt um knapp 5,8 Prozent erhöht hat, womit die Steigerungen in der Kinder- und Jugendarbeit<br />

etwas höher ausfallen als die Preissteigerung.<br />

Zwischen Ost- und Westdeutschland zeigen sich auch hier Unterschiede: Der absolute Anstieg geht vor allem<br />

auf die westdeutschen Bundesländer zurück. In den ostdeutschen Bundesländern bleiben die Ausgaben eher<br />

stabil. Bezogen auf die Sechs- bis 21-Jährigen steigen die Ausgaben in Westdeutschland seit 2010 weiterhin an.<br />

In Ostdeutschland bleibt bezogen auf die Sechs- bis 21-Jährigen dagegen seit 2011 die Höhe der Ausgaben nahezu<br />

unverändert.<br />

Auch hier zeigen sich anhand der aktuellen Daten wieder deutliche Unterschiede zwischen den Regionen<br />

Deutschlands (vgl. Abb. 6‒1).<br />

87<br />

und Jugendferien- / -erholungsstätten; Einrichtungen der Stadtranderholung; Spielplätze; Jugendräume und -heime; Jugendzentren, -<br />

freizeitheime, Häuser der offenen Tür; Jugendtagungsstätten, Jugendbildungsstätten; Jugendherbergen; Jugendgäste- und Übernachtungshäuser;<br />

Jugendzeltplätze; Jugendkunstschulen.<br />

Die Ausweisung der öffentlichen Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit in Relation zur Anzahl der jungen Menschen ist im Vergleich<br />

zu anderen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe (Kindertagesbetreuung, Hilfen zur Erziehung) insofern mit Schwierigkeiten verbunden,<br />

als das Altersspektrum der Teilnehmenden und Nutzenden nicht exakt zu bestimmen ist. Die gewählte Referenzgruppe der 6- bis 21-<br />

Jährigen basiert auf Überlegungen zur Indikatorenbildung im Kontext des 12. Kinder- und Jugendberichts (vgl. Deutscher Bundestag 2005,<br />

S. 370f.) sowie des Bildungsberichts 2008 (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 78f.).

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