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Drucksache 18/11050 – 412 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Abbildung 6-8<br />

Angebote der Jugendzentren im Kontext der Nachmittagsbetreuung<br />

Deutschland 2011, Anteil der Jugendzentren in %<br />

1 Nachträglich aus den offenen Antworten gebildet<br />

Quelle: DJI-Jugendzentrumserhebung 2011, n = 348, eigene Darstellung (vgl. Seckinger u. a. 2016a, S. 250)<br />

Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen und Nachhilfe, die einen wesentlich Teil der Kooperationen ausmachen,<br />

sind dabei Angebote, die nicht unbedingt dem klassischen Aufgabenfeld der Jugendzentren zugeordnet werden<br />

können. Hingegen werden mögliche „Stärken“ der Kinder- und Jugendarbeit wie Partizipation und freiwilliges<br />

Engagement zumindest in dieser Form nicht so sichtbar. Hier wird der Umfang der Kooperation deutlich und<br />

ersichtlich, dass Jugendzentren über diese Angebote ihr Arbeitsspektrum durchaus erweitern (Seckinger u. a.<br />

2016a, S. 55).<br />

(b) Jugendverbände als Kooperationspartner: Mit den Ergebnissen der DJI-Jugendverbandsstudie von 2009 (n =<br />

352, als repräsentative Befragung von Jugendverbänden in Deutschland) liegen zudem auch Ergebnisse zur<br />

Zusammenarbeit von Jugendverbänden und (Ganztags)schulen vor. Insgesamt gaben 2008/09 44 Prozent der<br />

Jugendverbände an, Angebote an Schulen oder in Verbindung mit Schulen zu machen. Dabei schwankte die<br />

Verteilung nach Bundesländern ebenfalls: In den westlichen Bundesländern reichte der Anteil von 25 Prozent<br />

(Schleswig-Holstein) bis 83 Prozent (Bremen), in Ostdeutschland lag er zwischen 50 Prozent (Brandenburg)<br />

und 72 Prozent (Sachsen-Anhalt) (vgl. Seckinger u. a. 2009, S. 51). Auch wenn dies noch nichts über Intensität<br />

oder Umfang der Zusammenarbeit sagt, so weist es durchaus auf eine gewisse Selbstverständlichkeit der Zusammenarbeit<br />

hin – vor allem in den östlichen Bundesländern.<br />

Vergleicht man dieses Ausmaß der Zusammenarbeit mit dem Sportvereinswesen, so geben nach Daten des<br />

Sportentwicklungsberichts 2013/14 etwa 35 Prozent der Sportvereine an, mit Schulen bei der Angebotserstellung<br />

zu kooperieren (Breuer/Feiler 2015, S. 11) – was nicht im jeden Fall eine Ganztagsschulkooperation sein<br />

muss. Allerdings beschränkt sich hier das Angebot in den meisten Fällen inhaltlich auf Sportangebote (vgl.<br />

Züchner 2014).<br />

Richtet man den Blick auf die Einschätzungen der Träger der Kinder- und Jugendarbeit zu den Kooperationsbeziehungen,<br />

so scheint die systematische Verankerung der Kooperationsbeziehung durch Verträge nicht die Regel<br />

zu sein, insbesondere für Angebote in der Sekundarstufe I (Arnoldt 2011). Wenig abgesichert sind zudem<br />

die – teilweise nur sehr sporadischen – Kooperationen über strukturelle Formen der Zusammenarbeit oder gar<br />

über eine gezielte Beteiligung an schulischen Gremien (Züchner 2014). Entsprechend kann man bis heute nicht

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