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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237 – Drucksache 18/11050<br />

gendorganisationen rückläufig, ohne dass dies zwangsläufig durch persönliche oder selbst organisierte Aktivitäten<br />

aufgefangen wird. Die Erhebungen verweisen insbesondere auf einen Rückgang bei Gymnasiastinnen und<br />

Gymnasiasten sowie Studierenden, der von den Autoren mit dem Faktor fehlender verfügbarer Zeit infolge bildungspolitischer<br />

Entscheidungen, etwa zu G8 oder neuen Studienstrukturen, begründet wird (vgl. Schneekloth<br />

2015, S. 196). Diese diskrepanten Befunde bilanzierend kann jedoch angenommen werden, dass über ein Drittel<br />

junger Menschen konstant ehrenamtlich aktiv ist.<br />

Für eine andere Näherung an den Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ehrenamtlich engagiert<br />

sind, können neben dem Freiwilligensurvey und den Shell-Studien auch die Daten der AID:A-Befragung 2014<br />

herangezogen werden. Dort wurde gefragt, ob die in den Organisationen Aktiven ein Amt oder eine Funktion<br />

ausüben. Auch wenn dies weit reichen kann (Mannschaftskapitän/in, Messdiener, Gruppenleiter/in), ist dies<br />

auch ein möglicher Näherungswert für die Quantifizierung ehrenamtlichen Engagements (vgl. Abb. 3–4).<br />

Jugendliche mit Ämtern und Funktionen in Vereinen und Verbänden<br />

12- bis 25-Jährige nach Geschlecht, Anteil an allen Jugendlichen in %<br />

Abbildung 3-4<br />

Quelle: AID:A 2014, eigene Berechnungen, Daten gewichtet 40<br />

Fasst man diese Kategorien zusammen (inklusive Sport), dann kommt man auf einen Anteil von etwa<br />

24 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 25 Jahren, die ehrenamtlich eine Funktion ausüben – und damit<br />

einen Wert, der etwas unterhalb dem des Freiwilligensurveys liegt. In einem deutlich weiteren Sinne allgemein<br />

nach der Häufigkeit und den thematischen Bezügen ihres nicht-organisationsbezogenen gesellschaftlichen<br />

Engagements befragt, gaben immerhin 39 Prozent der jungen Menschen in der Shell-Jugendstudie 2010 an, sich<br />

oft und weitere 42 Prozent gelegentlich außerhalb von spezifischen Organisationen gesellschaftlich und sozial<br />

zu engagieren (Schneekloth 2010, S. 152). Ganz oben auf der Liste steht dabei der Einsatz für die Interessen und<br />

die Freizeitgestaltung von Jugendlichen und damit für Aktivitätsfelder, die unmittelbar an ihre lebensweltbezogenen<br />

Erfahrungen anknüpfen. Bei denjenigen, die oft außerhalb organisationsbezogenen Engagements aktiv<br />

sind, zeigen sich – anders als beim politischen Interesse allgemein – keine geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />

und hier sind dann auch 31 Prozent der Befragten mit angestrebtem oder erreichtem Hauptschulabschluss aktiv<br />

sowie 34 Prozent derjenigen, die angeben, nicht politisch interessiert zu sein (ebd.).<br />

40<br />

Vgl. zur Erläuterung des verwendeten Gewichts Walper u. a. 2015, S. 68.

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