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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 127 – Drucksache 18/11050<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

Der Umgang mit dem Engagement Jugendlicher ist ein weiteres zentrales Thema in den analysierten Beteiligungsprojekten.<br />

Jugendliche fordern vor allem mehr Anerkennung und Unterstützung und wünschen sich auch<br />

mehr Zeit für ihr Engagement:<br />

„Das ehrenamtliche, gesellschaftspolitische Engagement von Jugendlichen sollte viel stärker als<br />

Lernfeld wahrgenommen werden und aktiv gefördert werden. Die Anerkennung jugendlichen Engagements<br />

im schulischen und gesamtgesellschaftlichen Kontext sollte verbessert werden.“<br />

„Engagementförderung: Junge Menschen, egal ob in Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf, benötigen<br />

Zeit für ehrenamtliches Engagement und die Anerkennung dessen. Zeit für ehrenamtliches<br />

Engagement fehlt, erschwerend wirken zusätzlich der steigende Leistungs- und Zeitdruck.“<br />

„Die Zukunft lacht, wenn junge Ehrenamtliche durch bessere Freistellungsmöglichkeiten im Berufsleben<br />

oder Verlängerungen der BAFÖG-Laufzeiten die Möglichkeit für ehrenamtliches Engagement<br />

bekommen.“<br />

„Wir fordern eine 35-Stunden-Woche für Schülerinnen und Schüler mit einem gesetzlich festgelegten,<br />

einheitlichen freien Nachmittag und einem entsprechend angepassten Lehrplan.“<br />

„Junge Menschen benötigen Raum zur freien Entfaltung, zum gesellschaftlichen Engagement und<br />

zur Selbstverwirklichung jenseits von Leistungstests und Curricula.“<br />

„Jugend ist keine homogene Gruppe, deshalb müssen Freiräume zur selbstbestimmten Verfügung<br />

bereitstehen und alle jungen Menschen als selbstständige Akteure und Akteurinnen ernst genommen<br />

werden.“<br />

Im Kontext des Strukturierten Dialogs setzten sich Jugendliche auch mit dem Thema Freiwilligendienst auseinander.<br />

Sie äußern insbesondere ein hohes Interesse an Freiwilligendiensten im Ausland, die allerdings dann<br />

auch für alle Jugendlichen zugänglich sein sollten.<br />

„Mobilitätsprogramme sollten für ALLE Jugendlichen zugänglich sein. Neue Formate und<br />

Schwerpunkte oder erleichterte Antragsverfahren können helfen, zum Beispiel junge Auszubildende<br />

und junge Migrantinnen und Migranten anzusprechen. Auch sollte der Kostenanteil, den<br />

junge Freiwillige selbst übernehmen müssen, möglichst gering sein“<br />

Medien<br />

In dem Peer-to-Peer-Projekt „Dein Spiel. Dein Leben – Find your level“ („Spielraum“ der TH Köln) engagierten<br />

sich etwas über 100 Jugendliche bundesweit, um Gleichaltrige zu motivieren, sich reflexiv und kreativ mit<br />

ihrem virtuellen Spielverhalten auseinanderzusetzen. Gemeinsam entwickelten die Jugendlichen einen bundesweiten<br />

Kreativ-Wettbewerb, soziale Gütekriterien für Spielgemeinschaften und den „Reflected Gamer“ für Einzelspielerinnen<br />

und -spieler. In Interviews und Wettbewerbsbeiträgen unterstreichen Jugendliche ihre positive<br />

Grundhaltung zum digitalen Spiel, für die sie sich aber immer noch vor Erwachsenen rechtfertigen müssen:<br />

„Wenn man mich auf Videospiele anspricht, komme ich mir vor wie bei den Anonymen Alkoholikern.<br />

[…] Gegenfrage: Wozu sind denn die ganzen Bücher gut, die Ihr in Euch aufsaugt? Wozu interessiert<br />

Ihr Euch für Kunst oder Musik? Oder wozu spielt Ihr den ganzen Tag Tennis, Badminton,<br />

Fußball oder Schach? Ich kann es Euch verraten: Weil Bücher Euch Geschichten erzählen.<br />

Weil Kunst und Musik Eure Kreativität anregen und Bilder etwas aussagen. Und weil das Gewinnen<br />

und Spielen, aber auch die Strategie dahinter Euch einfach Spaß machen. Und aus eben diesen<br />

Gründen sind Videospiele mein Hobby. […]“<br />

„Durch die verschiedenen Aufgaben im Spiel konnte ich mein geschichtliches Wissen – und dadurch<br />

meine Schulnote – verbessern. […] Wenn ich Lust habe, spiele ich Gitarre oder mache<br />

Sport. Damit ich später coole Videospiele vertonen kann, studiere ich Film und Sound an der FH<br />

Dortmund. Ein ‚professional casualplayer‘ zu sein bedeutet einerseits, sein Spiel auf einem hohen<br />

Level zu beherrschen aber andererseits die Balance zur realen Welt nicht zu verlieren. Das ist mein<br />

Spiel und mein Leben.“

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