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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 159 – Drucksache 18/11050<br />

festgestellt. Für Kinder und Jugendliche im Schulalter lassen sich Hinweise auf Arten und Umfang einer diagnostizierten<br />

Behinderung vor allem aus der Statistik zu Förderschulen bzw. Förderbedarf an allgemeinbildenden<br />

Schulen ableiten, da die Schwerbehindertenstatistik allein die festgestellten Erwerbsbeschränkungen erfasst.<br />

Gleichzeitig sagt die Schulstatistik auch etwas darüber aus, inwieweit förderbedürftige Kinder und Jugendliche<br />

in spezialisierten Schulen oder im allgemeinen Schulsystem beschult und gefördert werden. 23<br />

Nach der Schulstatistik der KMK erhielten im Schuljahr 2014/15 in Deutschland insgesamt etwa 508.000 bzw.<br />

knapp sieben Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine gezielte sonderpädagogische Förderung. Nach Förderarten<br />

unterschieden bildet der Förderschwerpunkt Lernen nach wie vor den quantitativ bedeutsamsten Förderbereich<br />

(vgl. Abb. 2‒5).<br />

Abbildung 2-5<br />

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischer Förderung nach Förderschwerpunkten<br />

Deutschland 2014, Anteil in %<br />

1 FSP = Förderschwerpunkt übergreifend bzw. ohne Zuordnung<br />

Quelle: Sekretariat der KMK 2016b, S. XV, eigene Darstellung<br />

Nach der Lernförderung, die hochgerechnet insgesamt drei Prozent aller Schülerinnen und Schüler erfahren,<br />

folgen die Bereiche Förderung der geistigen Entwicklung, Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung<br />

sowie Sprachförderung (jeweils etwa ein Prozent aller Schülerinnen und Schüler). Dabei fällt auf, dass die Behinderungsarten,<br />

die diagnostisch sehr viel weniger eindeutig sind und denen mehrheitlich keine somatischen<br />

Ursachen zugrunde liegen, zahlenmäßig überwiegen.<br />

Im Vergleich der europäischen Länder liegt eine Gesamtförderquote von ca. sieben Prozent im Mittelfeld der<br />

weit divergierenden Anteile von Schülerinnen und Schülern, denen ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf<br />

zugeschrieben wird (European Commission 2013b).<br />

23<br />

Die Schwerbehindertenstatistik des Statistischen Bundesamtes erfasst Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Behinderungsgrad<br />

von 50 Prozent und mehr zuerkannt worden ist – was zumeist im Kontext von Versorgungsleistungen und vor allem mit Blick auf die Fähigkeit<br />

zur Erwerbstätigkeit vorgenommen wird. In der letzten Erhebung von 2013 wurden knapp 114.000 Kinder und Jugendliche zwischen 4<br />

und 15 Jahren und knapp 162.000 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren als anerkannt schwerbehindert erfasst, was Bevölkerungsanteilen<br />

von 1,4 bzw. 1,9 Prozent entspräche und auf eine sehr begrenzte Aussagekraft der Statistik für Jugendliche verweist (Statistisches Bundesamt<br />

2016c, S. 9).

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