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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 166 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Diese Unterschiede sind eng mit ungleichen Länderpolitiken verknüpft (z. B. Einschulungsalter oder G8-<br />

Gymnasien) und verweisen wiederum auf unterschiedliche Lebensbedingungen für Jugendliche.<br />

2.2.2 Berufliche Ausbildung<br />

Die berufliche Ausbildung ist die zweite formale Qualifikationsphase im Lebensverlauf, die von fast allen Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen zumindest begonnen wird. Systematisch kann hier – in Analogie zum Bildungsbericht<br />

für Deutschland – unterschieden werden zwischen dualer beruflicher Ausbildung, vollzeitschulischen<br />

Ausbildungsgängen und dem Übergangssystem einerseits – gekennzeichnet dadurch, dass es alle berufsvorbereitenden<br />

Angebote eint, die zu keinem Ausbildungsabschluss führen (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />

2014) – und einem Studium andererseits. Über den Nationalen Bildungsbericht ist eine Rückschau<br />

über fast 20 Jahre möglich (vgl. Tab. 2‒17).<br />

Tabelle 2-17<br />

Neuzugänge zu den Sektoren vollqualifizierender beruflicher Bildung und zum Studium<br />

1995-2015, absolut<br />

Duales System Schulberufssystem Übergangssystem 1 Studium<br />

1995 547.062 180.271 341.137 261.427<br />

2000 582.416 175.462 460.107 314.539<br />

2005 517.342 215.873 417.649 355.961<br />

2010 509.900 212.363 316.494 444.608<br />

2015 2 480.674 205.735 270.783 505.736<br />

1 Für das Übergangssystem ist die Vergleichbarkeit mit Zahlen vor 2005 wegen Bereinigung der Doppelzählungen und der BvB-Daten der BA<br />

eingeschränkt.<br />

2 Vorläufiges Ergebnis<br />

Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 96; 2016, S. 102, S. 278 und S. 297<br />

Deutlich sichtbar wird, dass seit 1995 immer mehr junge Menschen ein Studium aufgenommen haben: Bis zum<br />

Jahr 2015 hat sich die Zahl fast verdoppelt, während im dualen System und auch im Übergangssystem 2015<br />

60.000 bzw. 90.000 Jugendliche weniger zu finden sind als 1995. Allerdings zeigt sich auch, dass gerade im<br />

Übergangssystem nach einem massiven Anstieg Ende der 1990er Jahre seit einem Jahrzehnt die Personenzahlen<br />

stark zurückgehen. Hinzugewonnen hat hingegen seit 1995 das Schulberufssystem. Im Ergebnis zeigt sich auch<br />

hier ein deutlicher Anstieg der höherwertigen Berufsabschlüsse in Deutschland, die einer Entwicklung entspricht,<br />

die sich auch in vielen anderen europäischen Ausbildungssystemen wiederfindet (vgl. European Commission<br />

2016, S. 168f.).<br />

2.2.2.1 Berufliches Ausbildungswesen<br />

Wirft man zunächst einen Blick auf das Verhältnis der Formate der beruflichen Ausbildung untereinander (ohne<br />

Studium), so entfielen im Jahr 2015 50 Prozent der Ausbildungen auf das Duale System, 22 Prozent auf schulische<br />

Berufsausbildungen und 28 Prozent auf das Übergangssystem. Hier ist in den letzten 15 Jahren eine deutliche<br />

Verschiebung zu verzeichnen: So sank in diesem Zeitraum der Anteil der Personen im Übergangssystem<br />

von 38 Prozent um zehn Prozent, während der Anteil im schulischen Berufsbildungssystem um acht Prozent<br />

gestiegen ist. Seit 2012 ist dieses Binnenverhältnis recht konstant – bei zuletzt wieder leichtem Ansteigen des<br />

Übergangssystems.<br />

Differenziert man die Angaben zu den Neuzugängen in die Berufsausbildungen nach Bundesländern, so zeigen<br />

sich auch hier Unterschiede (vgl. Abb. 2‒7).

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