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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21 – Drucksache 18/11050<br />

Wer über digitale Kompetenzen verfügt, hat darüber hinaus gute Chancen zur Teilhabe und Gestaltung unserer<br />

Gesellschaft, denn digitale Kompetenzen sind immer häufiger Grundlage erfolgreicher Arbeits- und Bildungsbiografien.<br />

Daher startet das BMFSFJ 2017 das Projekt der Familien-Labore mit einem Pilotworkshop an einem<br />

ausgewählten Standort der Lokalen Bündnisse für Familie, in dem Familien lernen können, welche Anwendungslogiken<br />

hinter digitalen Medien und technischen Hilfsmitteln stehen, und in dem sie die Gelegenheit bekommen,<br />

mit einfachen Möglichkeiten selbst kreative Lösungen zum Beispiel für ein gutes Familienleben oder<br />

für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gestalten. Das Projekt möchte dafür sensibilisieren, dass digitale<br />

Technik mit Gewinn für unsere Gesellschaft eingesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen mit dem Projekt<br />

Impulse für einen gestaltenden Umgang gesetzt werden.<br />

Vor dem Hintergrund der angestiegenen Prävalenzen von exzessiver Internetnutzung bei Jugendlichen bietet die<br />

BZgA mit www.ins-netz-gehen.de und der Broschüre „Online sein mit Maß und Spaß“ zudem Informationen<br />

für Jugendliche und Eltern zum Umgang mit exzessiver Internetnutzung.<br />

Eine Verantwortungsgemeinschaft für ein gutes Aufwachsen mit Medien erfordert die Verständigung über nationale<br />

Grenzen hinaus. „In der Verantwortung sind (…) auch die Politik und Unternehmen, die durch entsprechende<br />

(international abgestimmte) Gesetzesregelungen den Status der Jugend und damit auch ein (daten)sicheres<br />

Aufwachsen für alle Jugendlichen ermöglichen können“ (15. KJB, S. 309). Die EU hat mit dem „Safer Internet<br />

Programm“ – heute unter dem Dach der Connecting Europe Facility – und ihrer Strategie „Better Internet<br />

for Kids“ Entwicklungen vorangetrieben. Die vom BMFSFJ ausgerichtete europäische Konferenz „Net Children<br />

2020 – Growing up with Media“ im April 2015 in Berlin hat eine programmatische Weiterentwicklung initiiert.<br />

In Deutschland wird das Programm durch die Initiative „klicksafe“ der Landesmedienanstalten, die Internet-<br />

Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das <strong>Kinderund</strong><br />

Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer (Helpline) umgesetzt. Das BMFSFJ kooperiert eng mit den<br />

Partnern des Verbunds und setzt die Förderung der Hotlines und der Helpline im Rahmen jeweils vorhandener<br />

finanzieller Mittel fort.<br />

2.9 Jugend in Europa und in der Welt<br />

Die Bedingungen für Teilhabe und ein gelingendes Aufwachsen junger Menschen unterscheiden sich von Staat<br />

zu Staat. Nicht nur die Ausgangslagen sind unterschiedlich, sondern auch die jugendpolitischen Maßnahmen<br />

sind geprägt von der politischen und gesellschaftlichen Kultur des jeweiligen Landes. Zugleich werden Entwicklungen<br />

aber gleichermaßen von Bedingungen jenseits der Landesgrenzen, in regionalen Großräumen, in<br />

Europa oder von globalen Entwicklungen beeinflusst. Dabei beschränken sich die Lebenswelten junger Menschen<br />

immer weniger ausschließlich nur auf das örtliche Wohnumfeld. Europa und „die ganze Welt“ werden<br />

physisch und virtuell für eine wachsende Anzahl junger Menschen zum erweiterten Lebensraum.<br />

Europäische und internationale Jugendpolitik muss daher zum Ziel haben, in grenzüberschreitender jugendpolitischer<br />

Zusammenarbeit einen gemeinsamen jugendpolitischen Raum zu entwickeln. Die Bedingungen für gute<br />

Lebenslagen junger Menschen müssen darin gemeinsam, mit inner- und zwischenstaatlichen Anstrengungen,<br />

gestaltet werden. „Mobilitätspraktiken junger Menschen sind vielfältig, sie schließen neben Migrationsprozessen<br />

auch kurz- und mittelfristige Auslandsaufenthalte, wie bspw. differente Formen von Bildungsmobilität ein“<br />

(15. KJB, S. 265). Die europäische und internationale Jugendpolitik ist daher wichtiges Element einer „Eigenständigen<br />

Jugendpolitik“ in Deutschland. Aufgaben dieser integrierten europäischen und internationalen Jugendpolitik<br />

sind die jugendpolitische Zusammenarbeit zur grenzübergreifenden Gestaltung von Lebensbedingungen<br />

junger Menschen, eine europäische und internationale Impulse aufgreifende Jugendhilfe, das voneinander<br />

Lernen (als bi- und multilateraler Erfahrungsaustausch auf vielfältigen Ebenen) sowie die grenzüberschreitende<br />

Mobilität junger Menschen und deren Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen<br />

Persönlichkeiten.<br />

Die EU-Jugendstrategie formuliert in diesem Zusammenhang das Grundverständnis für die Zusammenarbeit der<br />

EU-Mitgliedstaaten im Jugendbereich und beschreibt, mit welchen Zielen, in welchen Themenfeldern und mit<br />

welchen Instrumenten Jugendpolitik in Europa von 2010 bis 2018 vorangebracht werden soll. Die Umsetzung<br />

der EU-Jugendstrategie in Deutschland ist Bestandteil der Jugendstrategie des BMFSFJ. Grundlage für das Zusammenwirken<br />

der beiden Prozesse sind die gemeinsamen Interessen in Bezug auf die fachlichen Schwerpunkte

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