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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 155 – Drucksache 18/11050<br />

Schülerinnen und Schüler im 8. Schuljahr nach Schulformen<br />

Deutschland 1955 bis 2013 1 , Anteil in %<br />

Abbildung 2-3<br />

1 Bis 1990 nur Westdeutschland, ab 1995 inklusive Ostdeutschland<br />

Quelle: BMBF 2015a, S. 39<br />

So war die Volks- bzw. Hauptschule in den 1950er Jahren noch für fast drei Viertel der Kinder die übliche<br />

Schulform. Bis 1990 sank ihr Anteilswert auf etwa ein Drittel, und 2013 (nunmehr in Gesamtdeutschland) besuchen<br />

nur noch 14 Prozent der Kinder die Hauptschule. Parallel dazu haben Schulen mit höheren Bildungsabschlüssen<br />

an Bedeutung gewonnen: So stieg der Anteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in der 8. Klasse<br />

von 16 Prozent in 1955 auf 38 Prozent in 2013 (vgl. BMBF 2015a, S. 39).<br />

In den Zahlen drückt sich zudem eine sich wandelnde Schulstruktur in der Sekundarstufe aus (neben der Einführung<br />

der Ganztagsschule und der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur in den westlichen Bundesländern,<br />

vgl. Kap. 5): die Veränderung des mit den Sonder-/Förderschulen viergliedrigen Schulsystems in Richtung<br />

Dreigliedrigkeit, in dem Sinne, dass in vielen Bundesländern neben den Förderschulen und den Gymnasien, die<br />

immer größere Anteile an Schülerinnen und Schülern aufnehmen, tendenziell nur (noch) eine weitere Schulform<br />

besteht, die integrativ oder kooperativ verschiedene Ausbildungsniveaus vereint und/oder sogar bis zum Abitur<br />

führen kann.<br />

Auch wenn in manchen Bundesländern wegen der Einführung neuer Schulformen vorübergehend faktisch eine<br />

Vier-, Fünf- oder sogar Sechsgliedrigkeit existiert, zeichnet sich doch eine Tendenz zu einem (inklusive der<br />

Sonder-/Förderschulen) dreigliedrigen Schulsystem ab (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2016,<br />

S. 74), obwohl in einigen Bundesländern das Festhalten am dreigliedrigen System politisch betont wird (Bayern,<br />

Nordrhein-Westfalen, Hessen). Dies drückt sich eben auch in den Schülerzahlen an Schulformen aus: Besuchten<br />

1985 nur vier Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I eine Gesamtschule, so werden inzwischen<br />

– mit dem Hinzutreten der östlichen Bundesländer und der Entwicklung neuer Schulformen –<br />

24 Prozent aller Schülerinnen und Schüler an Gesamtschulen oder Schulen mit mehreren Bildungsgängen unterrichtet.<br />

Gleichzeitig hat der Anteil an Haupt- und Realschulen in diesem Zeitraum von 69 auf 38 Prozent abgenommen.<br />

Insgesamt ging mit der verstärkten Bildungsbeteiligung an weiterführenden Schulen in den letzten zehn Jahren<br />

auch ein Absinken des Anteils der Personen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss am Ende der Schullaufbahn<br />

einher (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2016. S. 96). Hingegen stieg in der Personengruppe<br />

zwischen 25 und 30 Jahren der Anteil der Personen ohne Schulabschluss zwischen 1997 und 2014 von 2,5 auf

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