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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 129 – Drucksache 18/11050<br />

„Bei mir an meiner Schule gibt es kaum Freizeit! Es gibt schon einige AGs, doch sie sind entweder<br />

nutzlos oder machen keinen Spaß. Wir werden auch oft gezwungen, eine AG auszuwählen,<br />

obwohl wir dieses nicht mögen oder uns etwas nutzen tut! Ich und meine Freunde kamen auf die<br />

Idee, dass man selber die AGs gestalten kann und die außerhalb der Schule auch verbringen.“<br />

„Mit steigendem Alter werden die Interessen ausdifferenzierter und daher ein bestehendes Angebot<br />

tendenziell unzufrieden stellender.“<br />

Schule sollte aber auch Grenzen haben, denn es gibt ein Leben nach der Schule und nach den Hausaufgaben:<br />

„Wenn Ganztagsschule ermöglichen würde, dass alle Hausaufgaben WÄHREND der Schulzeit/des<br />

Ganztagsbetriebes erledigt werden könnten, wäre schon viel gewonnen.“<br />

„Unterrichtsplanung und Lehrinhalte etc. müssen es allen Schülerinnen und Schülern ermöglichen,<br />

alle schulischen Aufgaben bis spätestens 16 Uhr zu erledigen.“<br />

Schule sollte aus Sicht der Jugendlichen auch ein Ort der Mitbestimmung sein. Je mehr Platz Schule im Alltag<br />

junger Menschen einnimmt, desto größer sei ihre Verantwortung und desto wichtiger sei es, den Schülern und<br />

Schülerinnen auch inhaltliche Mitspracherechte einzuräumen:<br />

„Schulen müssen von Anfang an Wert darauf legen, Schülerinnen und Schüler in Entscheidungen<br />

mit einzubeziehen. Das Klima der Schule beeinflusst den Willen zur Beteiligung.“<br />

„Mitbestimmung war nur bei ‚kleinen Dingen‘ möglich, wie Gestaltung der Abifeier, Gestaltung<br />

des Schulhofes/Pausenraumes, Verkauf, Schulung von Klassensprechern und Organisation von<br />

Schulfesten. Bei den ‚großen Dingen‘ wie Schulsatzung oder Oberstufen war kaum Mitsprache<br />

möglich. […]“<br />

„Die Schülervertretung sollte eine Jugendbeteiligungsplattform sein, in der gelernt wird, Demokratie<br />

zu leben. Gesellschaftspolitische Themen wie z. B. Sexualität und Drogen sollten auf jeden Fall<br />

genauso behandelt werden wie bildungspolitische Themen!“<br />

„Für Mitbestimmung ist es wichtig, dass die Methoden altersgerecht gestaltet werden, dass die<br />

Entscheidungen nachvollziehbar und für die Kinder und Jugendlichen überprüfbar sind.“<br />

„Am häufigsten scheitert politisches und soziales Engagement daran, dass man nicht weiß, wo<br />

man mit seinen Ideen und Idealen hin soll.“<br />

Jugendliche haben auch klare Vorstellungen wie ihr Leben außerhalb von Schule aussehen kann – und fordern<br />

dieses auch ein:<br />

„Die Räume und Möglichkeiten für außerschulisches Engagement müssen ausgebaut werden.“<br />

„Vereine und Verbände außerhalb der Schule bieten uns genügend Aktivitäten zur Freizeitgestaltung.“<br />

„Wenn Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, sich eigenverantwortlich um ihre Freizeit zu<br />

kümmern, kommt keine Langeweile und Sinnlosigkeit auf. Das macht sich z. B. auch in der Arbeit<br />

der Jugendverbände bemerkbar.“<br />

„Wir sind jetzt alle zwölf bis 18 Jahre alt und sind teilweise schon mehr als unser halbes Leben im<br />

Verein. Wir glauben, wenn Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, sich eigenverantwortlich<br />

um ihre Freizeit zu kümmern, dass keine Langeweile aufkommt.“<br />

„Ich engagiere mich in demokratischen Strukturen, z. B. dem Kinder- und Jugendparlament, da<br />

man dort mehr Möglichkeiten hat, seine Meinung mit einfließen zu lassen, als in der Schule.“<br />

„Wir sind in einem Faschingsverein, der uns das ganze Jahr über Aktivitäten bietet. Wenn wir jetzt<br />

den ganzen Tag in der Schule sind, fällt unser Hobby aus. Manche von uns fahren über eine Stunde<br />

von und nach Hause; dauert die Schule zu lange, haben wir keine Zeit mehr für Tanzen und andere<br />

Beschäftigungen. Wir haben extra eine eigenständige Jugend gründen dürfen, um unsere<br />

Freizeit selbst gestalten zu können. Wir lernen hier, selbstverantwortlich Regeln aufzustellen und<br />

einzuhalten. Manche von uns machen jetzt den Trainerschein für den karnevalistischen Tanzsport,<br />

andere haben die JuleiCa-Ausbildung gemacht, um auch anderen Kindern und Jugendlichen die<br />

Möglichkeiten zu geben, außerhalb der Schule Ihr Ding zu machen.“<br />

Meinungen der teilnehmenden Jugendlichen darüber, ob Kooperationen zwischen Verbänden und Schulen hier<br />

entspannend wirken, gehen allerdings auseinander:

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