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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 121 – Drucksache 18/11050<br />

Jugendliche und ihre Freunde und Freundinnen<br />

Freunden und Freundinnen wird eine große Unterstützungsbedeutung im Alltag zugesprochen.<br />

„Die habe ich mir selbst ausgesucht.“<br />

Zudem wird über andere Inhalte und in anderen Formen mit Freunden gesprochen.<br />

Themen, von denen „die Eltern nicht wissen sollen.“<br />

Langjährige Freunde und Freundinnen muss man nicht jeden Tag sehen. Wenn man sich trifft, redet man bei<br />

einem Treffen aber dann trotzdem so, als hätte man sich eben erst gesehen:<br />

„Die Freunde sind eine Sache von Herz und Seele, nur dann kann ich mich auch öffnen, auch in<br />

vielen persönlichen Fragen.“<br />

Die befragten Jugendlichen verbringen ihre Freizeit bevorzugt mit Freundinnen und Freunden, wobei die Tätigkeiten<br />

dabei variieren: Von digitalen Spielen hin zum Sport oder sich einfach austauschen. Grundlegend für die<br />

Kommunikation unter Freundinnen und Freunden sind digitale Messenger-Programme.<br />

Jugendliche in den Schulen<br />

Grundsätzlich kritisch äußern sich alle Jugendliche zum System Schule; die Schule wird aus ihrer Sicht als zu<br />

stark strukturiert erlebt. Die Mitspracherechte seien zu gering und das Engagement werde nicht ausreichend<br />

gewürdigt. Positive Ausnahmen bilden einzelne Projekte oder engagierte Lehrer und Lehrerinnen.<br />

Die Organisation von Schule und ihre Inhalte werden insgesamt als starr und veraltet kritisiert – die Jugendlichen<br />

wünschen sich eine klarere Begründung der Lerninhalte oder Lerninhalte, die ihnen auch im Alltag nutzen:<br />

„Bei vielen Fächern ist das so, dass man keinen Alltagsgebrauch hat.“<br />

Insbesondere aktuelle Ereignisse wie die Anschläge in Paris 2015 oder die Debatte über Geflüchtete in Deutschland<br />

sollten nach Aussagen einiger Jugendlicher in der Schule thematisiert werden. Teilweise werden auch Fächer<br />

wie Migration gefordert, um auf aktuelle gesellschaftliche Fragen intensiver eingehen zu können. Fehlen<br />

würde auch die Politische Bildung (z. B. in Bezug auf Rechtsextremismus oder Homophobie), sie fände<br />

„so gut wie gar nicht statt“<br />

und erschöpfe „sich in dem Erlernen formaler Strukturen“.<br />

Auch die Funktionalität von Schule für die spätere Berufstätigkeit wird in Frage gestellt: Einzelne Fächer seien<br />

vollkommen praxisfern. Ein Jugendlicher bezeichnet seine Schule als<br />

„Beschäftigungstherapie“,<br />

andere erzählen, dass sie<br />

„die Schule eher absitzen würden“ und sie unter<br />

„Schlafmangel“ und „Müdigkeit“ leiden, angesichts der starren Zeitstruktur.<br />

„Man müsse sie ja machen, aber man ist auch froh, wenn es vorbei ist.“<br />

„Man muss versuchen, mit guten Noten da raus zu kommen, obwohl man eigentlich nichts gelernt<br />

hat. Das meiste lernt man im Betrieb.“<br />

In den Befragungen sind es vor allem Haupt- und Realschülerinnen und -schüler, die sich über demotivierende<br />

Äußerungen des Lehrpersonals, bezogen auf ihre berufliche Zukunft, beklagen und sich von der Schule mehr<br />

Unterstützung wünschen.<br />

Die zeitliche Einschränkung durch die Ganztagsschule wird unterschiedlich thematisiert: Einige Jugendliche<br />

sehen den Vorteil in der Betreuung und darin, dass es bei Problemen mit den Hausaufgaben Ansprechpersonen<br />

gibt. Insbesondere Schüler und Schülerinnen vom Gymnasium beklagen jedoch die zeitliche Verkürzung durch<br />

die G8-Reform und den damit zunehmenden Druck. Ein Jugendlicher fasst dies wie folgt zusammen:<br />

„Von den Schülerinnen und Schülern wird heute sehr viel abverlangt, was ihre Schulzeit im Verhältnis<br />

zu möglichen Freiräumen angeht. Diese werden immer geringer.“<br />

Der Einbezug des Internet ist für Schüler und Schülerinnen heute selbstverständlich. Sie nutzen es z .B. zur<br />

Recherche oder zum Anlesen alternativer Lernmöglichkeiten oder Erklärungsansätze:

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