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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/11050<br />

– Zukunftspolitik für alle Jugendlichen: gesellschaftliche Perspektiven, erfolgreiche Übergänge und soziale<br />

Integration<br />

– Bildungsorte und Bildungsangebote: gelingende Kooperationen, Sichtbarmachung und Anerkennung<br />

– Jugendbilder: realistische Darstellung und Wahrnehmung von Jugend in Politik und Öffentlichkeit<br />

Die Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft” ist zentraler Partner des BMFSFJ bei<br />

der Umsetzung seiner Jugendstrategie. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen für eine jugendgerechte Politik und<br />

Gesellschaft vor Ort, insbesondere im Projekt „Jugendgerechte Kommunen“, einem Prozess, an dem sich bis<br />

2018 insgesamt 16 Referenzkommunen beteiligen. In diesen Kommunen verfolgen Jugendliche gemeinsam mit<br />

Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft jugendpolitische Ziele und Strategien, die sich<br />

an den örtlichen Gegebenheiten orientieren. In einem gemeinsamen Peer-Learning-Prozess haben die beteiligten<br />

Kommunen außerdem Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Eine zentrale Anforderung<br />

an diesen Prozess ist die wirksame Beteiligung von Jugendlichen unter Einbeziehung existierender<br />

Beteiligungsstrukturen sowie verschiedener noch nicht etablierter Verfahren.<br />

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt eine ressortübergreifende Politik für die eigenständige<br />

Lebensphase Jugend unter Einbeziehung Jugendlicher und junger Erwachsener besondere Relevanz. Die<br />

demografischen Entwicklungen verändern die Lebenswelten aller Menschen. Für die junge Generation sind sie<br />

jedoch besonders bedeutsam, da sie die Bedingungen des Aufwachsens und die Entfaltungsmöglichkeiten junger<br />

Menschen wesentlich beeinflussen. Die Bevölkerung im Alter von 12 bis 27 Jahren in Deutschland wird<br />

auch bei stärkerer Zuwanderung weiter zurückgehen. Menschen über 60 Jahre hingegen werden über ein Drittel<br />

der Gesellschaft ausmachen und entsprechend ihre Prioritätensetzung vornehmen. Die Bundesregierung hat im<br />

September 2015 die Weiterentwicklung der Demografiestrategie von 2012 unter dem Motto „Jedes Alter zählt –<br />

Für mehr Wohlstand und Lebensqualität aller Generationen“ beschlossen. Angesichts des demografischen<br />

Wandels gilt es, den Wohlstand und die gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Generationen zu<br />

sichern sowie gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen und die Möglichkeiten für alle auszubauen, ihre<br />

individuellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. In dem Dialog- und Arbeitsgruppenprozess, der die Demografiestrategie<br />

seit 2012 begleitet, werden gemeinsam mit Vertretern von Ländern und Kommunen sowie Wirtschaft<br />

und Gesellschaft in zehn Arbeitsgruppen ausgewählte Themenschwerpunkte diskutiert und konkretisiert.<br />

Die Arbeitsgruppe (AG) „Jugend gestaltet Zukunft“ des BMFSFJ gibt der Jugend eine Stimme in der Demografiestrategie.<br />

Im Rahmen dieser AG erarbeiten die Gestaltungspartner der Bundesregierung unter Beteiligung<br />

Jugendlicher bis zum 3. Demografiegipfel im März 2017 Handlungsempfehlungen mit besonderem Fokus auf<br />

ländlichen Regionen. Dabei werden verschiedene Handlungsfelder in den Blick genommen: Zusammenhalt von<br />

Familien und Generationen, Daseinsvorsorge und Jugendarbeit, Mobilität, Breitband-Internet und Mobilfunk,<br />

Jugendbilder in Politik und Öffentlichkeit, Mitwirkung junger Menschen, Bildung, Arbeitswelt, Integration und<br />

Vielfalt. Außerdem hat die AG eine Handreichung mit jugendpolitischen Grundsätzen für den gesamten demografiepolitischen<br />

Diskurs erstellt. Die AG „Jugend gestaltet Zukunft“ verbindet die Demografiestrategie der<br />

Bundesregierung mit der Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“.<br />

Mit der Entwicklung eines „Jugend-Checks“ für den Bund soll ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag gemeinsam<br />

mit verschiedenen jugendpolitischen Gestaltungspartnern (Deutscher Bundesjugendring, Deutsches<br />

Jugendinstitut, Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Koordinierungsstelle „Handeln für eine<br />

jugendgerechte Gesellschaft“, Bundesjugendkuratorium, Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung<br />

Speyer) realisiert werden. Der „Jugend-Check“ soll die Auswirkungen von Maßnahmen auf ihre Vereinbarkeit<br />

mit den Interessen der jungen Generation überprüfen. Die Berichtskommission sieht darin einen „Schritt<br />

in die richtige Richtung“ (15. KJB, S. 73).<br />

Die Jugendstrategie des BMFSFJ „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ sowie die Grundsätze „Eigenständiger<br />

Jugendpolitik“ folgen dem Anspruch, realistische Jugendbilder zu fördern, die den unterschiedlichen<br />

Lebenslagen und den unterschiedlichen Lebensentwürfen junger Menschen in ihrer Vielfältigkeit gerecht werden,<br />

wie es der Bericht fordert, und das Ansehen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland<br />

aufzuwerten.<br />

Mit dem Innovationsfonds im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes werden in den Handlungsfeldern<br />

der außerschulischen Jugendbildung und der Jugendsozialarbeit Projekte gefördert, die Impulse für eine<br />

fachliche Weiterentwicklung in den einzelnen Handlungsfeldern geben (Jugendverbandsarbeit, politische Jugendbildung,<br />

Jugendsozialarbeit, internationale Jugendarbeit, kulturelle Jugendbildung) und zur Weiterentwicklung<br />

der „Eigenständigen Jugendpolitik“ beitragen.

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