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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 131 – Drucksache 18/11050<br />

Leistung. Dadurch entsteht schon in der Schule Konkurrenzdruck. Und das senkt den Wohlfühlfaktor<br />

auf 0.“<br />

„Es müsste in der Schule eine bessere Feedback-Kultur entwickelt werden. Nicht nur Lehrer_innen<br />

geben den Schüler_innen eine Bewertung, sondern auch umgedreht können Schüler_innen den<br />

Lehrern_innen sagen, wie sie den Unterricht und das Verhalten finden.“<br />

Übergänge Schule/Beruf<br />

In der Zeit der Berufsorientierung ist den befragten Jugendlichen Unterstützung, Beratung und Information<br />

wichtig. Teils wird ihrem Bedarf bereits ausreichend entsprochen:<br />

„Die derzeitige Situation der Berufsberatung sieht für mich ziemlich gut aus, da es genügend Anlaufstellen<br />

gibt, die sich für junge Menschen Zeit nehmen.“<br />

„Mir wurde bei der Berufsberatung sehr geholfen, von Schule und Agentur für Arbeit.“<br />

Unterstützung suchen sie auch bei verlässlichen Akteuren außerhalb von Familie und Freundeskreis:<br />

„Jugendliche in der sensiblen Übergangsphase Schule-Beruf brauchen feste Ansprechpartner, die sie dabei<br />

unterstützen, ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten zu identifizieren, zu filtern und den Weg hin zur<br />

Ausbildung/zum Studium mitzugestalten. Dabei hilft es, wenn diese Ansprechpartner nicht aus der Familie<br />

und dem Freundeskreis stammen, sondern als ‚neutrale‘ Akteure den Jugendlichen begleiten.“<br />

Kritik wird geäußert an der Methode, dem Zeitpunkt der Berufsberatung und teils auch den Berufsberatern und<br />

-beraterinnen:<br />

„Eine wichtige Rolle bei der Studienwahl/Arbeitsplatzsuche spielt das Jobcenter der Arbeitsagentur.<br />

Diese sind leider häufig mit desinteressiertem, scheinbar unqualifiziertem Personal besetzt, das<br />

auf die Argumente und Vorstellungen der jungen Leute wenig eingeht, […]“<br />

„Berufsberatung nur in der 8. Klasse ist zu wenig und zu früh. Außerdem sollte hier nicht nur das<br />

Bewerbungsschreiben trainiert werden!“<br />

„Es sollte Projekte an Schulen geben, welche die Berufswirklichkeit für Jugendliche greifbarer<br />

machen, z. B. Kooperationen mit Betrieben, Schüler_innen-Firmen, Berufsorientierung in den<br />

Lehrplan aufnehmen.“<br />

Es wird zudem die Vermutung geäußert, dass die Interessen Jugendlicher nicht zählen, sondern sie zuvörderst<br />

„vermittelt“ werden sollen:<br />

„Oftmals werden einfach Berufe vorgeschlagen, wo Arbeitskräfte benötigt werden und nicht nach<br />

dem Können und Wünschen der Jugendlichen.“<br />

Wichtig ist den Teilnehmenden, dass die Berufsberatung sich inklusiv aufstellt:<br />

„Im Feld der Berufsorientierung, in der Ausbildung und im Beruf ist es wichtig, auf Geschlechtergerechtigkeit<br />

zu achten. Das betrifft den Zugang zu Ausbildung und Einkommen, sowie eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Ausbildung.“<br />

Ein genannter Aspekt ist auch, dass es zwar gute Angebote und Informationen gäbe, diese jedoch unübersichtlich<br />

und schwer zugänglich seien:<br />

„Es gibt einen Wust an Förderungen, Veranstaltern, Organisationen etc., die tolle Angebote haben<br />

um z. B. ins Ausland zu gehen (wie Erasmus, Leonardo, FSJ etc.) oder um junge Leute [zu] beraten<br />

(wie z. B. LernLaden usw.). […]. Ich finde, es sollte in jeder Schule, in jeder Berufsschule und<br />

in jeder Uni im Unterrichtsprogramm integriert sein […]. Sinnvoll wäre in dem Zuge, alle Angebote<br />

zu bündeln und von einer zentralen Stelle verwalten zu lassen, die im Groben über alles Bescheid<br />

weiß und bei Detailfragen dann an den entsprechenden Berater verweist. Ich wünsche mir<br />

dazu auch eine zentrale Website […]. Diese Site sollte aktuell sein und gut zu bedienen.“<br />

„Es müsste erst einmal mehr Aufklärung […] geben, wenn man nicht weiß, dass es sowas gibt<br />

kann man es auch nicht nutzen“<br />

„Die Bürokratie ist unübersichtlich und es sollte zentrale Stellen geben, an die man sich wenden<br />

kann.“<br />

Nicht für jedes Problem sei die Lösung immer in der Institution Schule zu suchen:

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