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Drucksache 18/11050 – 368 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

6.2.1 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit<br />

Anhand der nur alle vier Jahre erscheinenden Einrichtungs- und Personalstatistik wurden zum Stichtag Ende<br />

2014 bundesweit insgesamt 14.726 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit gezählt. 79 Bei einem Blick auf<br />

die früheren Werte fällt auf, dass im Vergleich zum Zeitraum 1998 bis 2006 mit jeweils 17.000 bis 18.000 Einrichtungen<br />

pro Erhebung die Zahl der Einrichtungen in der Kinder- und Jugendarbeit deutlich gesunken ist (vgl.<br />

Tab. 6‒1). Auch wenn Ende 2010 der Rückgang bei den Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit unter Berücksichtigung<br />

der unsicheren Datenlage zu den Jugendheimen und -räumen ohne hauptamtliches Personal relativiert<br />

werden musste (vgl. Fußnote 79), so wird anhand der aktuellen Ergebnisse seit 2006 – trotz aller Neueröffnungen,<br />

Schließungen und Zusammenlegungen von Einrichtungen, die sich im Einzelnen darunter verbergen<br />

– in der Summe dennoch ein nachhaltiger Abwärtstrend bei den Einrichtungen erkennbar. Insoweit scheint im<br />

Lichte dieser Entwicklungen die Sorge um eine Marginalisierung der Kinder- und Jugendarbeit – zumindest in<br />

bestimmten Regionen – nicht ganz unbegründet zu sein.<br />

Tabelle 6-1<br />

Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit<br />

1994-2014, Angaben absolut<br />

1994 1998 2002 2006 2010 2014<br />

Deutschland 13.446 17.920 17.372 17.966 16.725 14.726<br />

Anzahl der Einrichtungen<br />

West 11.663 13.482 12.832 14.058 12.926 10.922<br />

Ost 1.783 4.438 4.540 3.908 3.799 3.804<br />

Anzahl pro 100.000 der<br />

6- bis 21-Jährige<br />

Deutschland 95 123 121 130 129 120<br />

West 104 115 106 118 114 101<br />

Ost 61 156 194 203 241 253<br />

Deutschland 38 50 49 50 47 41<br />

Anzahl pro 1.000 qkm<br />

West 47 54 52 56 52 44<br />

Ost 17 42 42 36 35 35<br />

1 Die Ergebnisse für das Erhebungsjahr 1994 sind angesichts einer Weiterentwicklung des Erhebungsinstrumentes der Statistik zu den Einrichtungen<br />

und tätigen Personen ohne Tageseinrichtungen für Kinder zwischen 1994 und 1998 zu relativieren. So sind mit der Erhebung für das Jahr 1998<br />

erstmalig Einrichtungen/Initiativen der mobilen Jugendarbeit oder auch Jugendberatungsstellen erfasst worden. Auf diese beiden Einrichtungsarten<br />

entfallen bei ihrer Ersterhebung 3.321 Meldungen.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Einrichtungen und tätige Personen, verschiedene Jahrgänge; Zusammenstellung<br />

und Berechnung: Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik<br />

Aufgeteilt auf einzelne ausgewählte Einrichtungsarten zeigt sich dabei 2014 folgendes Bild: 6.913 Jugendzentren<br />

und Jugendfreizeitheime (47 %), 4.336 Jugendheime und kleinere Jugendklubs ohne hauptamtliches Personal<br />

(29 %), 942 Einrichtungen oder Initiativen der mobilen Jugendarbeit (6 %), 226 Jugendbildungs- und Jugendtagungsstätten<br />

(2 %), 271 pädagogisch betreute Spielplätze (2 %) sowie 343 Jugendkunstschulen und kulturpädagogische<br />

Projekte (2 %). Hinzu gerechnet werden darüber hinaus auch 1.110 Einrichtungen aus den<br />

Bereichen der Kinder- und Jugenderholung sowie des Kinder- und Jugendreisens (8 %), also etwa Kinder- und<br />

Jugendferienerholungsstätten, Jugendzeltplätze oder Jugendherbergen.<br />

79<br />

Bei der Betrachtung der Entwicklung der Einrichtungszahlen müssen allerdings methodische Aspekte berücksichtigt werden. Erstens ist zu<br />

beachten, dass zwischen 1994 und 1998 die Merkmalsausprägungen bei der Frage nach der Art der Einrichtung auch für das Arbeitsfeld<br />

Kinder- und Jugendarbeit weiter ausdifferenziert worden sind. So ist ein Teil der noch für die 1990er-Jahre zu beobachtenden Zunahme mit<br />

darauf zurückzuführen, dass 1998 mitunter Einrichtungen erstmalig aufgrund der Veränderungen im Erhebungsinstrument im Rahmen der<br />

KJH-Statistik erfasst worden sind (vgl. auch Pothmann 2011, S. 276f.). Zweitens ist zu berücksichtigen, dass die Zunahme zwischen 2002<br />

und 2006 sowie der Rückgang zwischen 2006 und 2010 bei den Einrichtungen zum einen vergleichsweise gering ausgefallen ist und die<br />

Veränderungen in starkem Maße durch die Entwicklungen bei „Jugendräumen und Jugendheimen ohne hauptamtliches Personal“ bedingt<br />

sind in einem Umfang von bis zu 1.700 Jugendheimen bzw. -räumen. Ähnliches gilt auch für die Veränderungen zwischen 2010 und 2014.<br />

Und bedacht werden muss schließlich auch, dass eine vollzählige Erfassung dieser Art von Einrichtungen mit besonderen erhebungspraktischen<br />

Herausforderungen verbunden ist (zu den Unterschieden bei den Arten der Erfassung vgl. auch Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg 2015).

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