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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 125 – Drucksache 18/11050<br />

„Da muss man auch meistens mehrere Nachrichten vergleichen.“<br />

Im Hinblick auf die Partizipation werden auch neue Mitwirkungsmöglichkeiten im Internet wahrgenommen,<br />

teils wird auch Unterstützungsbedarf signalisiert:<br />

„Es gibt da ziemlich viele Möglichkeiten, seine Meinung zu sagen.“<br />

„Man hat mehr Möglichkeiten, dass wirklich gelesen wird, was man gesagt hat.“<br />

„Wir schreiben z. B. Filmkritiken.“<br />

„Ich stelle selber nichts rein, weil ich mich ehrlich gesagt auch nicht auskenne.“<br />

„Ich äußere jetzt nicht meine politische Meinung im Internet, ich schreibe jetzt nicht auf Twitter,<br />

aber dadurch dass man oft was liked oder nicht liked auf Youtube oder Facebook, da gibt man ja<br />

auch schon seine Meinung ab.“<br />

Positionierungen Jugendlicher in überregionalen Beteiligungsprojekten<br />

In den vergangenen Jahren brachten sich zahlreiche junge Menschen in einer Reihe bundesweiter oder überregionaler<br />

Beteiligungsprojekte und -verfahren mit ihren Erfahrungen, Meinungen und Positionen zu einer großen<br />

Breite politischer Fragestellungen ein, inklusive der in diesem Bericht herausgehobenen Themen. Diese Positionierungen<br />

junger Menschen gilt es anzuerkennen. Sie werden daher auch in diesem Teil einbezogen.<br />

Mit der Auswertung laufender oder abgeschlossener Prozesse von Jugendbeteiligung in einer Zusammenstellung<br />

durch den Deutschen Bundesjugendring (DBJR) (Bergfeld/Grebe 2016), sollten diese bestehenden Beteiligungsformate<br />

in den Blick genommen werden. Darin werden vor allem Themen sichtbar, die den beteiligten<br />

jungen Menschen besonders wichtig waren.<br />

Ziel dieser Analyse/Expertise war darüber hinaus die Systematisierung und Darstellung von Positionen und<br />

Sichtweisen junger Menschen zu Themen besonderer Relevanz im Rahmen des 15. Kinder- und Jugendberichtes.<br />

Im Fokus standen insbesondere die Themen „Gesellschaftliche Positionierung“, „Mediatisierung“, „Ganztagsschule“,<br />

„Jugendfreiwilligendienste“ sowie „Übergänge Schule und Beruf“ und „Inklusion“. Sich noch im<br />

Prozess befindende Beteiligungsprojekte wurden bis zu ihrem Stand im Juli 2015 berücksichtigt. Die Analyse<br />

erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Repräsentativität, sondern versteht sich vielmehr als<br />

Diskussions- und Argumentationsgrundlage für eine strategische Weiterentwicklung jugendpolitischer Partizipationsfelder<br />

und ihrer Instrumente.<br />

Mithilfe eines Kriterienkataloges wurden analoge und digitale Text- und/oder Bildformen zu Beteiligungsprojekten,<br />

die zwischen 2011 und 2015 in der Bundesrepublik Deutschland umgesetzt wurden, identifiziert und im<br />

Abgleich mit Qualitätskriterien zur Jugendbeteiligung auf ihre Kernaussagen hin ausgewertet. Im Mittelpunkt<br />

der Analyse standen Methoden, Prozesse, Inhalte und Ergebnisse strukturierter Beteiligungsprojekte. Als Auswahlkriterien<br />

wurden die öffentliche Zugänglichkeit, die Transparenz und der politische Kontext der Jugendbeteiligung,<br />

ihre mindestens überregionale Relevanz und ihre Kongruenz mit den „Qualitätsstandards für Beteiligung<br />

von Kindern und Jugendlichen“ vonseiten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend festgelegt. Konkret wurden die Beteiligungsprojekte „Ichmache>Politik“ und „Strukturierter Dialog“<br />

(beide DBJR) sowie „Dein Spiel. Dein Leben – Find your level“ („Spielraum“ der TH Köln) betrachtet.<br />

Sichtweisen junger Menschen in den genannten Beteiligungsprojekten<br />

Die thematisch vielfältigen Positionen von Jugendlichen in der Gesellschaft, die in den Beteiligungsprozessen<br />

gesammelt und ausgewertet wurden, werden an dieser Stelle auf Themen fokussiert, die auch im vorliegenden<br />

15. Kinder- und Jugendbericht zentral sind. Es geht unter anderem um Gestaltungsräume, um Schule und Bildung,<br />

um Medien und Digitalisierung, um Engagement sowie um Inklusion. Jugendliche äußern sich hier explizit<br />

mit Bezug auf politische Entscheidungsprozesse. Sie wurden mit Fragestellungen und Themen konfrontiert,<br />

ihnen wurde transparent eröffnet, wie ihre Positionierungen in welche politischen Prozesse (mindestens) einfließen<br />

würden und ihnen wurde auch Rückmeldung zur erlangten (oder nicht erlangten) Wirkung ihrer Beiträge<br />

gegeben. Jugendliche konnten individuell oder nach einer (durch die Beteiligungsprojekte in vielen Fällen methodisch<br />

und organisatorisch unterstützten) Auseinandersetzung mit der Fragestellung in einer Gruppe oder<br />

größeren Struktur (wie z. B. der Gliederung eines Jugendverbandes) ihre Positionen schriftlich eintragen. Schon

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