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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 394 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

sich aus den Orten der Kinder- und Jugendarbeit zurückgezogen haben oder nicht zur Zielgruppe eines Trägers<br />

der Kinder- und Jugendarbeit gehören.<br />

Vordergründig kann aus den vorliegenden Daten geschlossen werden, dass die Orte der Kinder- und Jugendarbeit<br />

als Anziehungspunkte für Jugendliche von Interesse sind, weil sie dort Möglichkeitsräume und Treffpunkte<br />

für sich erkennen. Die spezifischen Funktionen, die Jugendliche Angeboten und Einrichtungen der Kinder- und<br />

Jugendarbeit zuweisen und mit Erwartungen verbinden, dürften von der subjektiven Einschätzung geprägt sein,<br />

welche Möglichkeiten ihnen eröffnet werden, aber auch, wie eigenständig sie diese wahrnehmen können (vgl.<br />

Richter u. a. 2007; Riekmann 2011; von Schwanenflügel 2015).<br />

Schmidt zeigt in seiner Aufarbeitung vorhandener lokaler Erhebungen und Befunde, dass sich die Erwartungen<br />

der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr stark auf altersgemäße Angebote, auf eigene Räume, auf Öffnungszeiten,<br />

Musikveranstaltungen u. a. m. konzentrieren (vgl. Schmidt 2011, S. 60ff.). Andere Studien weisen<br />

darauf hin, dass diejenigen Jugendlichen, die über eine längere Zeit die Kinder- und Jugendarbeit für sich nutzen<br />

oder selber zu einem integralen Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort geworden sind – etwa<br />

durch eine verantwortliche Stellung in einem Verband oder einer Jugendeinrichtung – auch zu den Angeboten<br />

eine dem Grunde nach positive subjektive Einschätzung haben (vgl. Fauser u. a. 2006).<br />

Eine Sonderrolle nehmen der Sport und die Aktivität in Sportvereinen ein. Sport ist unter den Freizeitaktivitäten<br />

junger Menschen eindeutig am häufigsten vertreten; er begleitet Heranwachsende seit ihrer Kindheit. Für viele<br />

nimmt er aber im Jugendalter nicht mehr nur im Verein, sondern auch in anderen Zusammenhängen, z. B. der<br />

mobilen Jugendarbeit oder selbst organisierten Möglichkeiten, einen wichtigen Stellenwert in ihrer Freizeit ein<br />

(vgl. AID:A 2014; Shell Deutschland Holding 2015; Maschke u. a. 2013; Grgic/Züchner 2013).<br />

Die Breite und Vielfalt subjektiver Motive und Interessenlagen von jungen Menschen zeigt, bezogen auf den<br />

Besuch eines Jugendzentrums, der AID:A-Survey 2014. Im Rahmen dieses Surveys wurden Jugendliche, die in<br />

den letzten zwölf Monaten ein Jugendzentrum besucht haben, danach befragt, was ihnen dort wichtig ist (vgl.<br />

Abb. 6‒7).<br />

Abbildung 6-7<br />

Bedeutung der Nutzungsmöglichkeiten eines Jugendzentrums für Jugendliche<br />

Jugendliche von 12 bis 17 Jahren, Deutschland 2014, Anteil in %<br />

Quelle: AID:A II 2014, Daten gewichtet; zusammengefasste Items „eher wichtig“ bis „sehr wichtig“, n = 753, eigene Berechnungen

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