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Kinderund

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Drucksache 18/11050 – 154 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

den letzten Jahren eine „bildungsbezogene Institutionalisierung“ erfahren haben und sich allein die Zeit in der<br />

allgemeinbildenden Schule bzw. die Zeit des Erwerbs entsprechender Schulabschlüsse heute auf fast das ganze<br />

zweite Lebensjahrzehnt erstreckt – trotz aller Schulzeitverkürzungen im Gymnasialbereich. Mit Ausbildung und<br />

Studium hat sich außerdem die formale Qualifizierungsphase für einen größer werdenden Teil junger Menschen<br />

bis weit in das dritte Lebensjahrzehnt hinein ausgedehnt. Entsprechend wird in diesem Abschnitt die formale<br />

Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schule, Berufsausbildung und Studium sowie exemplarisch<br />

auch in Feldern institutionalisierter non-formaler Bildungsangebote betrachtet.<br />

2.2.1 Schule<br />

Kinder und Jugendliche unterliegen der landesgesetzlich geregelten Schulpflicht. Die Schule stellt dabei die<br />

einzige pädagogische Institution dar, die im Bildungsverlauf von allen Kindern und Jugendlichen durchlaufen<br />

werden muss, sie ist die einzige Bildungsinstitution, deren Besuch verpflichtend ist. Schule ist dabei ein zentraler<br />

Ort des Lernens, aber auch des alltäglichen Lebens, und damit der Peerzusammenhänge, der sozialen Kontakte,<br />

der Freundschaftsbeziehungen, positiver und negativer Erfahrungen mit anderen Jugendlichen, der Auseinandersetzung<br />

mit dem anderen Geschlecht, des Engagements und vieles mehr. Vor allem aus der Sicht der<br />

Schülerinnen und Schüler kann Schule nicht auf Unterricht reduziert werden, auch wenn der Kontext Schule<br />

darüber aufgespannt und von Jugendlichen deswegen teilweise auch negativ erlebt wird. Dies darf jedoch nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass der ganz überwiegende Teil von Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik<br />

gern zur Schule geht – mit zunehmendem Alter in abnehmender Tendenz – und Schule nicht als etwas Belastendes<br />

erfährt (vgl. Wilder 2015).<br />

2.2.1.1 Bildungsbeteiligung an Schulen<br />

Im historischen Vergleich zeigt sich, dass sich die Bildungsbeteiligung der Jugendlichen in den westlichen Bundesländern<br />

und später auch in Gesamtdeutschland über die Zeit erweitert hat: Ab Mitte der 1960er Jahre hat eine<br />

steigende Zahl und ein wachsender Anteil von jungen Menschen weiterführende schulische Ausbildung besucht<br />

(vgl. Abb. 2‒3).

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