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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 161 – Drucksache 18/11050<br />

rung an die Regelschulen, als vielmehr eine Ausweitung des Gesamtanteils förderbedürftiger Schülerinnen und<br />

Schüler. Auffällig ist jedenfalls, dass 2000/01 noch 5,3 Prozent bzw. 478.827 der damaligen Schülerschaft als<br />

förderbedürftig diagnostiziert wurden (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014, S. 163), während es<br />

zuletzt 2014/15 immerhin sieben Prozent bzw. 508.000 Schülerinnen und Schüler waren. Infolgedessen muss<br />

man darauf achten, dass nicht mit einer steigenden Zahl von diagnostizierter Förderung in den Regelschulen der<br />

Anschein von Inklusion erweckt wird, während die Menge bzw. der Anteil an Schulkindern an Förderschulen<br />

tendenziell konstant bleibt.<br />

Kann über die Schulstatistik näherungsweise ein Bevölkerungsanteil von Schülerinnen und Schülern identifiziert<br />

werden, der im Schulsystem als förderbedürftig diagnostiziert wird und auch eine Abschätzung der Verteilung<br />

nach Behinderungsarten vorgenommen werden, so ist dies für das nachschulische Alter nur noch ansatzweise<br />

möglich, da keine gezielte Erfassung der Förderung im klassischen Ausbildungsalter erfolgt und die an<br />

der Erwerbsminderung orientierte Statistik tendenziell erst ab diesem Alter verlässliche altersjahrgangsbezogene<br />

Aussagen zulässt.<br />

2.2.1.3 Schulerfolg und Schulabschlüsse<br />

Eine zentrale Weichenstellung für weitere Bildungs- und Berufskarrieren ist der allgemeinbildende Schulabschluss.<br />

Auch wenn mit den Large-Scale-Assessments und insbesondere PISA und IGLU die Kompetenzmessungen<br />

in das deutsche Schulsystem auf breiter Front Einzug gehalten haben und heutzutage über die Vergleichsarbeiten<br />

zusätzliche Parameter des Schulerfolgs existieren, so sind biografisch und für den beruflichen<br />

Übergang der erreichte Schulabschluss und teilweise die Abschlussnote bedeutsame Einflussgrößen.<br />

In Analogie zur Entwicklungsdynamik mit Blick auf die besuchten Schulformen zeigt sich eine Tendenz zu<br />

insgesamt höheren Bildungsabschlüssen, die auch in den letzten zehn Jahren angehalten hat (vgl. Tab. 2‒13).<br />

Schulabgänger/innen nach dem höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss<br />

2006, 2010 und 2014<br />

Tabelle 2-13<br />

Abschlussart<br />

2006 2010 2 2014<br />

Anzahl in % 1 Anzahl in % 1 Anzahl in % 1<br />

Ohne Hauptschulabschluss 76.249 8,0 53.041 6,5 46.021 5,8<br />

Hauptschulabschluss 237.495 22,7 173.848 21,4 142.169 17,6<br />

Hauptschulabschluss inklusiver beruflicher Schulen 276.646 26,5 208.416 25,2 172.634 21,2<br />

Mittlerer Abschluss 394.925 38,3 349.137 42,6 373.777 45,9<br />

Mittlerer Abschluss inkl. inklusiver beruflicher Schulen 478.524 46,2 444.118 52,9 461.437 56,2<br />

Fachhochschulreife 3 14.256 1,5 13.295 1,4 734 0,1<br />

Fachhochschulreife inklusiver beruflicher Schulen 129.638 13,4 142.409 15,2 102.419 11,8<br />

Allgemeine Hochschulreife 244.018 25,3 267.850 28,8 280.162 34,7<br />

Allem. Hochschulreife inklusiver beruflicher Schulen 285.629 29,6 315.913 33,9 332.707 41,0<br />

1 Die Abgänger-/Absolventenzahl wird auf die gleichaltrige Wohnbevölkerung bezogen (Quotensummenverfahren).<br />

2 Im Abgangsjahr 2010 weist Hamburg doppelte Abiturientenjahrgänge auf.<br />

3 2014 ohne Absolventinnen und Absolventen, die nur den schulischen Teil der Fachhochschulreife erworben haben.<br />

Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2016, S. 96<br />

Betrachtet man nur die allgemeinbildenden Schulen, so sind seit 2006 Zahl und Anteil von Schulabgängerinnen<br />

und -abgängern, welche die Schule ohne Schulabschluss bzw. mit Hauptschulabschluss verlassen haben, spürbar<br />

gesunken. Hingegen stieg die Zahl der Jugendlichen mit mittlerer Reife oder Hochschulreife zwischen 2006 und<br />

2014/15 deutlich an. Insgesamt liegt der Anteil mit allgemeinbildender Hochschulreife – bei länderspezifischen<br />

Differenzen – mittlerweile bei 35 Prozent: Die Einbeziehung der beruflichen Schulen zeigt darüber hinaus, dass

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