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Kinderund

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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 147 – Drucksache 18/11050<br />

2.1.3 Sozioökonomische Bedingungen von Jugend<br />

Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in Deutschland derzeit in einer günstigen Arbeitsmarktsituation<br />

und in einer im europäischen Vergleich guten Ausgangslage für den Übergang zwischen Schule und Beruf<br />

(vgl. OECD 2015a). Die Jugendarbeitslosigkeit ist hierzulande auf dem niedrigsten Stand seit Jahren – auch im<br />

europäischen Vergleich –, und die Armutsgefährdung ist – im europäischen Vergleich – ebenfalls relativ gering.<br />

Zeitlich jedoch dehnt sich der Übergang in die ökonomische Selbstständigkeit für viele Jugendliche, der<br />

zugleich durch Diskontinuitäten von Arbeitsverhältnissen geprägt ist (vgl. Abs. 2.3.2) aus. Gegenüber älteren<br />

Arbeitnehmern werden Jugendliche und junge Erwachsene häufiger nur befristet und gegen niedrigere Entlohnung<br />

angestellt. Je nach schulischer und eingeschlagener beruflicher Qualifikation, nach familialen Erfahrungen<br />

mit Arbeitslosigkeit und sozialstruktureller Einbindung – verstärkt durch den Einfluss der sozialen Herkunft –<br />

variieren Formen der Erwerbsarbeit, der Kontinuität von Arbeitsverhältnissen sowie der finanziellen Unabhängigkeit.<br />

Die Einschätzung der sozioökonomischen Bedingungen junger Menschen in Deutschland muss dabei<br />

ihrer besonderen Situation zwischen schulischer Bildung, beruflicher Ausbildung, Studium und Erwerbstätigkeit<br />

Rechnung tragen.<br />

2.1.3.1 Institutionelle Einbindung junger Menschen in Ausbildung und Beschäftigung<br />

Entsprechend beginnt der Blick auf die sozioökonomische Situation Jugendlicher und junger Erwachsener mit<br />

einem kurzen Überblick zu ihrer institutionellen Verankerung in Ausbildung, Studium und Erwerbstätigkeit, die<br />

in Abschnitt 2.2 und 2.3 ausführlicher selbst zum Gegenstand werden.<br />

Jugendliche und junge Erwachsene sind heute zu großen Teilen – durch Schule, Berufsvorbereitung, Berufsausbildung<br />

oder Studium – bis weit in die dritte Lebensdekade hinein in das formale Bildungssystem eingebunden.<br />

Nach Daten der Integrierten Ausbildungsberichterstattung befanden sich im Jahr 2014 fast alle der 16-jährigen<br />

Jugendlichen (98,5 %) im formalen Bildungswesen. In den Bildungsbereichen der Sekundarstufe I und II, der<br />

Berufsausbildung, Berufsvorbereitung 16 , Hochschule oder der beruflichen Weiterbildung befanden sich auch<br />

noch 83,8 Prozent der 18-Jährigen und 56,6 Prozent der 21-Jährigen, also immer noch deutlich mehr als die<br />

Hälfte. Und selbst im Alter von 24 Jahren war im Jahr 2013 noch mehr als ein Drittel der jungen Erwachsenen<br />

in Kontexten der formalen Bildung eingebunden (vgl. Abb. 2‒2).<br />

16<br />

Aufgrund fehlender belastbarer Daten werden spezifische Angebote der Jugendberufshilfe sowie der betrieblichen Ausbildungsvorbereitung<br />

nicht berücksichtigt (vgl. hierzu auch https://www.bibb.de/de/2048.php) [19.10.2016].

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