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Drucksache 18/11050 – 158 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Abbildung 2-4<br />

Verteilung der 15-Jährigen auf die Bildungsgänge nach sozioökonomischem Status der Eltern<br />

Deutschland 2000 und 2012, Anteil in %<br />

1 Sonstige: 2000 Berufsschule, 2012 Beruf- und Förderschule<br />

Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2016, Tab. D2-7web<br />

Über alle Gruppen hinweg sind Verschiebungen sichtbar, dennoch zeigt sich zwischen den beiden Zeitpunkten<br />

ein eindeutiger Zusammenhang: Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern mit höherem sozialen Status lernen<br />

häufiger in höherqualifizierenden Bildungsgängen.<br />

Der Bildungsbericht 2014 hat auch den Zusammenhang zwischen mehreren „Risikolagen“ auf den Schulbesuch<br />

untersucht. Die drei identifizierten Risikolagen – niedrige Bildungsabschlüsse der Eltern, niedriges Einkommen<br />

der Eltern sowie Erwerbslosigkeit der Eltern/Alleinerziehenden beeinflussen den Schulbesuch der Kinder in<br />

dem Sinne, dass das Erreichen von höheren Schulformen und Abschlüssen seltener ist (vgl. Autorengruppe<br />

Bildungsberichterstattung 2014). Im Vergleich der Risikolagen untereinander zeigt sich, dass Schülerinnen und<br />

Schüler, deren Familienäquivalenzeinkommen weniger als 60 Prozent des Nettoäquivalenzeinkommens der<br />

Haushalte in Deutschland beträgt, seltener eine Hauptschule und häufiger ein Gymnasium besuchen als Schülerinnen<br />

und Schüler, deren Eltern beide (bzw. bei Alleinerziehenden nur diese Person) keiner Erwerbstätigkeit<br />

nachgehen oder deren höchster schulischer und/oder beruflicher Abschluss unterhalb des Abschlusses der Sekundarstufe<br />

II bzw. einer abgeschlossenen Berufsausbildung liegt.<br />

Gemessen an der Bildungsmobilität im Vergleich der Generationen zeigen sich in Deutschland im internationalen<br />

Horizont geringere Aufstiegschancen junger Menschen gegenüber ihren Eltern: Über 50 Prozent der untersuchten<br />

Menschen erreichten keinen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern (OECD 2015c, S. 97). Dabei ist<br />

allerdings zu beachten, dass bei einem – im internationalen Vergleich – bereits erhöhten Bildungsniveau der<br />

Elterngeneration in Deutschland die Möglichkeit begrenzt ist, auf Seiten der Kinder ein wiederum höheres Niveau<br />

zu erreichen. Eine politische Herausforderung liegt dennoch in der Anstrengung, wenn es um die Aufnahme<br />

eines Studiums geht.<br />

2.2.1.2 Sonderpädagogische Förderung an Schulen<br />

Eine besondere Herausforderung in punkto Sortierung des Schulwesens ist heutzutage die sonderpädagogische<br />

Förderung. Diese beinhaltet zugleich die Aussage, wie vielen Kindern und Jugendlichen im Schulalter ein sonderpädagogischer<br />

Förderbedarf zugestanden bzw. zugewiesen wird. Eine Behinderung bzw. ein Förderbedarf<br />

wird gesellschaftlich in der Regel in Bezug auf ein institutionelles Setting (Kindergarten, Schule, Arbeitsmarkt)

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