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Weiser, dem früheren Syndicus meiner Firma. Er beriet mich in<br />

allen die Filmbranche betreffenden Fragen. Kaum war bekannt geworden,<br />

daß ich wieder arbeitete, meldeten sich schon alle möglichen<br />

Leute, die Geld von mir haben wollten, auch solche, die vor<br />

zwanzig Jahren in irgendeiner Form am «Blauen Licht» mitgearbeitet<br />

hatten, unter ihnen auch mein damaliger Freund und Kameramann<br />

Hans Schneeberger.<br />

Er nahm an, meine «Unterlagen» wären verlorengegangen, und<br />

drohte mir mit dem Anwalt, falls ich nicht sofort 1500 DM zahlen<br />

würde für angeblich noch ausstehendes Honorar. Er hatte Pech. In<br />

den Akten lag auch die von Schneeberger unterschriebene Originalquittung<br />

über den zum zweiten Mal geforderten Betrag. Seitdem<br />

habe ich von Hans Schneeberger nie wieder etwas gehört.<br />

Die nächste Überraschung: Auch Sokal erhob Forderungen. Obgleich<br />

er noch immer nicht mit mir über seine Einnahmen aus dem<br />

Film abgerechnet, das Originalnegativ entführt und verkauft hatte,<br />

verlangte er von meiner neuen Version 50 Prozent des Gewinns. Er<br />

beauftragte den damals in München erfolgreichsten Anwalt Otto<br />

Joseph mit der Vertretung seiner unberechtigten Forderungen. Einen<br />

Prozeß gegen Joseph und Sokal zu gewinnen, hielt ich für<br />

aussichtslos. Ich erklärte mich deshalb bereit, an Sokal 30 Prozent<br />

des Gewinns abzutreten. Aber das genügte Herrn Sokal nicht. Er<br />

drohte mit einer Einstweiligen Verfügung gegen die Aufführung des<br />

neuen «Blauen Lichts». Das war aber nicht nur mir, sondern auch<br />

Dr. Schwerin zuviel. Der sonst immer sehr ruhige und besonnene<br />

Mann war so erregt, daß er mit der Faust auf den Tisch schlug und<br />

ohne sich zu verabschieden mit mir die Anwaltskanzlei Joseph<br />

verließ. Es war verständlich, warum Dr. Schwerin sich so aufgeregt<br />

hatte, denn er war so generös gewesen, Sokal 50 Prozent Gewinnbeteiligung<br />

anzubieten, unter der Bedingung, die Länder zu nennen,<br />

in die er «Das blaue Licht» verkauft und welche Einnahmen er<br />

erzielt hatte. Als sich aber Sokal weigerte, Angaben über seine<br />

Verkäufe und Einnahmen zu machen, platzte dem gutmütigen Schwerin<br />

der Kragen. Von nun an bestand er auf Rechtsanspruch und<br />

Schadensersatz. Erst danach gab Sokal seine Drohungen auf, und<br />

auch sein Anwalt, Herr Joseph, mußte passen.<br />

Während dieses überflüssigen Rechtsstreits machte ich in München<br />

bei «Riva» die Synchronaufnahmen, ließ die neuen Titel anfertigen<br />

und bereitete danach in Rom alles für die italienische Version<br />

vor. Eine einfache Sache war eine Co-Produktion zu dieser Zeit<br />

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