09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kam mir freundlich entgegen und erklärte sich einverstanden, daß<br />

die Kosten für Entwicklung, Kopieren und das teure Farb-Umkehrmaterial<br />

erst aus den Einspielergebnissen bezahlt würden.<br />

Das war eine große Hilfe, da ich leider den Vertrag mit der amerikanischen<br />

Firma in der mir vorgelegten Form nicht akzeptieren<br />

konnte, und so dringend ich die letzte Überweisung gebraucht hätte,<br />

ließ ich sie stoppen. Dieser Vertrag würde mich der Urheberrechte<br />

berauben, und so blieb mir nur die Hoffnung, mit den<br />

Amerikanern einen Kompromiß zu finden oder notfalls eine Kündigung<br />

des Vertrages zu erreichen. Das alles hing nur von der Qualität<br />

der Aufnahmen und der Entwicklung des Materials ab. Ich<br />

übergab Geyer eine Proberolle des hochempfindlichen ER-Materials.<br />

Von dem Resultat hing es ab, ob das Material dort entwickelt<br />

werden könnte, oder ob ich den Auftrag nach Amerika vergeben<br />

müßte.<br />

Es dauerte ewig, bis die Proberolle aus Hamburg eintraf. Mit<br />

Herzklopfen saß ich bei «Arri» in dem kleinen Vorführraum. Fromm<br />

und Dr. Arnold neben mir. Wir sahen eine in der Dämmerung gefilmte<br />

Ringkampfszene. Ich atmete auf. Die Aufnahmen waren technisch<br />

einwandfrei und auch gut in der Farbwiedergabe. Damit war<br />

eines der schwierigen Probleme, die einwandfreie Entwicklung von<br />

ER-Material in Deutschland, gelöst. Ich unterschrieb den Vertrag<br />

mit Geyer und veranlaßte, daß das Filmmaterial sofort nach Hamburg<br />

abging.<br />

Ungeduldig wartete ich auf ein Lebenszeichen von Walter und<br />

Dieter. Seit zwei Monaten war ich schon in München und seitdem<br />

ohne eine Nachricht. Es war unglaublich, daß sie nichts von sich<br />

hören ließen. Auch Walters Vater hatte seit ihrer Abreise von Khartum<br />

nichts mehr gehört. Stutzig wurde ich, als er von den schönen<br />

Filmen erzählte, die sein Sohn ihm aus den Nuba-Bergen geschickt<br />

hatte. Sechzehn Dia-Farbfilme hatte er von ihm aus dem Sudan<br />

erhalten. Jetzt begriff ich, warum sich die beiden ständig geweigert<br />

hatten, eine Inventur durchzuführen, denn schon vor dem Diebstahl<br />

in Khartum vermißte ich mehrere unbelichtete Farbfilme. Sie<br />

hatten mich beide bestohlen. Wie mir später der eine gestand, hatten<br />

sie sich die Filme in Tadoro untereinander aufgeteilt.<br />

Endlich trafen die Wagen in München ein. Der Zustand der<br />

Expeditionsgüter war unbeschreiblich. Verwahrloster hätten sie<br />

selbst bei jahrelangem Aufenthalt im Urwald nicht aussehen können.<br />

Die beiden hatten sich erst gemeldet, als sie auf der Straße<br />

312

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!