09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

traurig, der schmerzlichste, den ich bisher bei den Nuba erlebt hatte.<br />

Vor meiner Abreise besuchte ich noch die Angehörigen der Nuba,<br />

die im Gefängnis waren, ihre Eltern und Geschwister. Ich teilte<br />

meine Vorräte auf, machte ihnen kleine Geschenke und war erfreut<br />

zu sehen, daß keiner von ihnen sich wirklich Sorgen machte. Sie<br />

wußten, ihre Männer kommen wieder. Dann werden sie wie Helden<br />

empfangen und ein großes Fest wird gefeiert.<br />

Und doch konnte ich meine inhaftierten Freunde noch einmal<br />

sehen. Als wir mit unseren Autos durch Kadugli kamen, sah ich<br />

von ferne Häftlinge bei der Straßenarbeit. Wie wir näher kamen,<br />

erkannte ich sie. Sie winkten und riefen meinen Namen. Ich ließ<br />

sofort anhalten. Eine unerwartete Freude. Alle kamen herbei und<br />

drückten mir die Hände. Ich hatte nur den einen Wunsch, ihnen zu<br />

helfen. Aber meine Begleiter wurden ungeduldig. Ich mußte mich<br />

trennen.<br />

Noch lange winkte ich, bis sie meinen Blicken im Staub entschwanden.<br />

Schwierigkeiten ohne Ende<br />

Erst Wochen nach Verlassen der Nuba-Berge traf ich in München<br />

ein, die Wagen waren aber noch unterwegs. Das Verladen der Fahrzeuge<br />

auf Schienen und Schiff hatte sich als fast undurchführbar<br />

erwiesen. Deshalb hatte ich für die Hinfahrt schon Monate vorher<br />

die Plätze auf der «Sternenfels» buchen müssen.<br />

Von Semeih nach Khartum, einer Strecke von fast tausend Kilometern,<br />

mußten die Autos verladen werden, Wagen ohne Vierradantrieb<br />

konnten die langen Sandstrecken nicht durchqueren. Während<br />

es Gerhard Fromm und mir gerade noch gelang, in den Zug einzusteigen,<br />

mußten Walter und Dieter in Semeih zurückbleiben. Es gab<br />

für die Fahrzeuge keinen Waggon. Erst nach drei Wochen konnten<br />

sie in Semeih verladen werden. Als sie endlich in Khartum eintrafen,<br />

hatte ich inzwischen die Zuweisung eines Waggons nach Port<br />

Sudan erhalten. Aber auch diesmal ging es nicht ohne Zwischenfälle<br />

ab. Eines Morgens wurde ich im Hause meiner Freunde Weistroffer<br />

aus dem Schlaf gerissen. Vor mir stand Walter und sagte aufgeregt:<br />

«Der Wagen ist in der Nacht aufgebrochen worden, und soweit wir<br />

es bisher übersehen, wurde eine Menge gestohlen.»<br />

310

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!