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hotel geraten. Am nächsten Morgen bot sich uns ein herrliches<br />

Bild, wir befanden uns in unmittelbarer Nähe einer Pyramide. Was<br />

für ein Erlebnis nach diesen nervenaufreibenden Monaten!<br />

Das erste in Kairo war, zum Hauptpostamt zu gehen. Dort lag<br />

weder ein Brief noch ein Telegramm. Das nächste, in Erfahrung zu<br />

bringen, wie wir mit unserem Landrover nach Wadi Halfa kommen<br />

konnten. Zweimal ging wöchentlich von Assuan ein kleiner Nildampfer<br />

dorthin, aber ohne die sudanesische Einreisegenehmigung<br />

durfte der Dampfer unglücklicherweise keine Fahrzeuge verladen.<br />

Das war der Augenblick, den ich so befürchtet hatte. Mit allen<br />

meinen Überredungskünsten versuchte ich, die Dampfertickets zu<br />

kaufen, es war ergebnislos. Wir konnten nicht weiterfahren und<br />

mußten vorläufig in Kairo bleiben. Schließlich fand ich doch noch<br />

ein Büro, das gegen entsprechenden Aufpreis bereit war, die Tikkets<br />

auch ohne sudanesische Einreiseerlaubnis zu verkaufen.<br />

Bevor wir nach Assuan fuhren, erinnerte ich mich an den Rat,<br />

den mir der frühere deutsche Botschafter im Sudan, Herr de Haas,<br />

gegeben hatte. Ich telegrafierte nach Khartum an den «Speaker of<br />

Parliament»: «Eintreffe Wadi Halfa mit Boot 7. Dezember 1968 —<br />

Leni Riefenstahl.»<br />

Ich hatte keine Ahnung, wer dieses Telegramm erhalten und ob es<br />

Erfolg haben würde. Es war ein Versuch, ich setzte alles auf eine<br />

Karte.<br />

Wir verließen Kairo, bis Assuan war es eine Strecke von etwa<br />

tausend Kilometern. Die Straßen waren gut, wir kamen schnell<br />

voran. Da der Dampfer erst in vier Tagen von Assuan abging,<br />

blieben wir einige Tage in Luxor, ich konnte mir einen großen Wunsch<br />

erfüllen und das «Tal der Könige» besuchen. Das Erlebnis war<br />

ungeheuer. Von den Fresken in den Grabkammern konnte ich mich<br />

nur schwer losreißen.<br />

Als wir im Hafen von Assuan unseren kleinen Dampfer sahen,<br />

wurde mir angst und bange. Das war kein Touristenschiff, es war<br />

ein Apfelsinendampfer, auf dem sich nur Araber und Schwarze als<br />

Passagiere eingeschifft hatten. Wo sollte da unser Wagen mit dem<br />

Anhänger Platz haben?<br />

Tatsächlich erwies sich die Verladung unseres Wagens als äußerst<br />

schwierig. Der Landrover war zu hoch, so daß der schwerbeladene<br />

Gepäckträger abmontiert werden mußte, zwölf starke Hafenarbeiter<br />

wurden dazu gebraucht. Aber Anhänger und Gepäckträger fanden<br />

keinen Platz mehr auf dem Schiff, es mußte ein Extra-Boot in<br />

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