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filmen, die ich mit Dr. Fanck oder in meinem «Blauen Licht» gemacht<br />

habe. So schreibt sie, daß dort «dick vermummte Menschen<br />

aufwärts streben, um sich in der Reinheit der Kälte zu beweisen».<br />

So einfach ist das. Damit stempelt sie Tausende und Abertausende<br />

von Bergsteigern zu Nazis oder Faschisten. Übrigens war das nicht<br />

einmal etwas Neues, nur eine Ausgrabung. Dieselbe These hat bereits<br />

vor Jahrzehnten Siegfried Kracauer in seinem von einigen Cineasten<br />

und Filmschülern geschätzten Film-Katechismus «Von<br />

Caligari bis Hitler» aufgestellt.<br />

Ebenso unglaubwürdig ist Susan Sontag, wenn sie über meine<br />

Dokumentarfilme schreibt. So stellt sie die absurde Behauptung<br />

auf, der Nürnberger Parteitag von 1934 sei für meinen Film «Triumph<br />

des Willens» inszeniert worden: «Das Ereignis wurde nicht<br />

um seiner selbst willen in Szene gesetzt, sondern diente als Kulisse<br />

für einen Film, der darin wie ein authentischer Dokumentarfilm<br />

wirken sollte. Im ‹Triumph des Willens› ist das Bild nicht länger<br />

als Protokoll der Wirklichkeit, die ‹Wirklichkeit› wurde geschaffen,<br />

um dem Bild zu dienen.» Schade, daß Susan nicht während meiner<br />

Arbeit an diesem Film dabei war.<br />

Auch amerikanische Journalisten, die Susan Sontag im allgemeinen<br />

sehr schätzen, wollten ihr hier nicht folgen. Einige sagten mir,<br />

worin vermutlich der Grund für diese absurde Attacke zu suchen<br />

sei. Sie habe damit vielleicht jemandem, dem sie als Filmemacherin<br />

manches zu verdanken hatte, einen großen Gefallen getan. Und<br />

dieser «Jemand» war einer meiner anhänglichsten Feinde.<br />

Einen anderen Versuch, mich auf seine Weise zu diffamieren,<br />

unternahm Glenn B. Infield mit seinem Buch «Leni Riefenstahl —<br />

The fallen film goddess». Typisch der Untertitel «Die intime und<br />

schockierende Geschichte von Adolf Hitler und Leni Riefenstahl».<br />

Schon in seinem Schmöker «Eva und Adolf» hatte er die wildesten<br />

Geschichten über mich erzählt und setzte das nun fort. Wie schon<br />

aus dem Titel ersichtlich, badete er in Skandalgeschichten, die er<br />

Trenkers gefälschtem Eva Braun-Tagebuch und anderen Legenden<br />

verschiedener Boulevardzeitungen verdankte. Dabei bediente er sich<br />

auch gefälschter Briefe und Dokumente, obgleich in den Archiven,<br />

in denen er recherchierte, sich auch die echten Dokumente befanden,<br />

aber der Beweis des Gegenteils seiner veröffentlichten Phantasien<br />

paßte nicht in sein Konzept. Er hat bewußt die Wahrheit<br />

verschwiegen und Unwahres und Wahres durcheinandergemischt.<br />

Es ging ihm nur um die Sensation, aber sein Machwerk war so<br />

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