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chen? Freunde, von den Aufnahmen beeindruckt, gaben mir den<br />

Rat, Vorträge zu halten.<br />

Bald folgte ein weiterer Schock. Frau Sandner, eine gute Bekannte,<br />

die während meiner Abwesenheit freundlicherweise meine geschäftlichen<br />

Angelegenheiten besorgte, teilte mir mit, der Westdeutsche<br />

Rundfunk habe die Bezahlung der von ihm gekauften Ausschnitte<br />

aus meinen Olympiafilmen gestoppt, mit der Begründung, daß das<br />

Bundesarchiv Koblenz dem WDR mitgeteilt habe, die Urheberrechte<br />

an den Olympiafilmen gehörten nicht mir, sondern ausschließlich<br />

dem «Deutschen Reich», und die Filmrechte des ehemaligen «Deutschen<br />

Reiches» würden von der «Transit-Film GmbH» verwaltet.<br />

Das war völlig absurd, aber im Augenblick für mich eine Katastrophe.<br />

Die 7000 DM, die der WDR zu zahlen hatte, brauchte ich<br />

dringend. Was waren das für Leute, die mir nach fast 30 Jahren die<br />

Urheberrechte an meinen Olympiafilmen absprechen wollten! Ich<br />

mußte den Fall meinem Anwalt übergeben, und glücklicherweise<br />

konnte diese unheilvolle Bedrohung abgewendet und aufgeklärt werden.<br />

Meine beiden Prokuristen, Waldi Traut und Walter Großkopf,<br />

der Steuerberater meiner Firma, Herr Dorlöchter, und Syndikus Dr.<br />

Schwerin waren noch am Leben. Sie hatten die Verträge mit dem<br />

«Promi» ausgearbeitet. Es konnte geklärt werden, daß die Unterlagen,<br />

auf die sich das Bundesarchiv und die «Transit-Film» beriefen,<br />

unvollständig waren. Mein Anwalt konnte beweisen, daß die seinerzeitigen<br />

Vereinbarungen nur aus steuerlichen Gründen in dieser<br />

Form verfaßt worden sind. Auch Dr. Max Winkler, der ehemalige<br />

Treuhänder des «Deutschen Reiches» für das gesamte Filmschaffen,<br />

und weitere Persönlichkeiten des ehemaligen «Promi» konnten<br />

das bestätigen.<br />

Trotzdem zogen sich Dr. Webers Verhandlungen über Monate<br />

hin. Meine Situation wurde immer kritischer. Die einzigen Einnahmen,<br />

die ich von verschiedenen deutschen Fernsehgesellschaften zu<br />

erwarten hatte, waren gesperrt. Meine finanzielle Lage wurde unerträglich.<br />

Um diesen Zustand zu beenden und einen Rechtsstreit zu<br />

vermeiden, riet mir Dr. Weber, einen Kompromiß zu schließen. Ich<br />

mußte auf einen Vertragsvorschlag eingehen, der besagt, daß ich zu<br />

Lebzeiten 30 Prozent der Einnahmen aus den Olympiafilmen an<br />

die «Transit» abführen muß und daß die Auswertung der Olympiafilme<br />

nach meinem Tod in vollem Umfang an diese Firma übergeht.<br />

Jahrelang hatte ich nach Kriegsende, ohne jede Unterstützung<br />

deutscher Stellen, um die Rückgabe der beschlagnahmten Original-<br />

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