09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

als ich gedacht hatte. Er begann mit den Vorbereitungen der Abreise.<br />

Ich war überglücklich. Ich hoffte zuversichtlich, die geheimnisvollen<br />

Nuba zu finden, die ich auf Rodgers Foto gesehen hatte.<br />

Durch Kordofan<br />

Es war soweit. Anfang Dezember 1961 startete unsere Expedition.<br />

Wir hatten noch Post erledigt und auf dem Markt Tomaten, Zwiebeln,<br />

Melonen und Zitronen eingekauft. Das Wetter war herrlich,<br />

der wolkenlose blaue Himmel, die Luft nicht zu heiß und nicht zu<br />

kalt — es war «Winterzeit». Wir trugen leichte Sachen. Ein kurzer<br />

Rock und eine Sportbluse waren meine Kleidung<br />

Kaum hatten wir die Hauptstadt hinter uns gelassen, befanden<br />

wir uns auf einer sandigen Straße, die tiefe Spuren und Löcher<br />

aufwies und uns zwang, vorsichtig zu fahren. Nach eineinhalb Stunden<br />

wichen wir von der Straße, die nach Kosti führte, ab. Wir<br />

mußten noch vor Einbrechen der Dunkelheit einen Biwak-Platz<br />

finden. Da wir aus Platzmangel keine Zelte mitführten, machte das<br />

Übernachten wenig Umstände.<br />

Einige der Metallkisten wurden ins Freie gestellt, der Benzinkocher<br />

für Teewasser angesteckt, in eine Schüssel Tomaten und<br />

Zwiebeln geschnitten. Eine halbe Stunde später saßen wir zum<br />

ersten Mal vereint auf unseren Kisten und tranken mit großem<br />

Genuß unseren Tee. Die Anspruchslosigkeit des Expeditionslebens<br />

mochte ich lieber als den Aufenthalt in einem Luxushotel.<br />

Bald überspannte uns der nächtliche Sternenhimmel. Die Männer<br />

begaben sich früh zur Ruhe. Jeder von uns hatte einen Schlafsack<br />

und eine Wolldecke erhalten. Ich hatte mein Klappbett<br />

zwischen beiden Wagen aufgestellt, die Taschenlampe unter das<br />

Bett gelegt und kuschelte mich in meinen Sack — meine Gedanken<br />

bis zum Einschlafen kreisten um die Nuba.<br />

Am nächsten Morgen machte ich meine ersten Aufnahmen. Bei<br />

Kosti, in der Nähe des Nils, sahen wir ungeheure Rinderherden<br />

weiden, von Falata-Nomaden geführt. Diese Nomaden sind reich.<br />

Nicht nur die mit schwarzen Tüchern gekleideten Frauen, auch die<br />

Kinder trugen Gold- und Silberreifen an Armen und Beinen.<br />

Unsere nächstwichtigste Station war El Obeid, die Hauptstadt<br />

235

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!