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Freunde, und ich bin einer von ihnen.»<br />

Ehe Philip wieder abreiste, war er noch bei meinem Anwalt, der<br />

mit ihm die vertraglichen Bedingungen besprach, vor einer Zusage<br />

aber erst Erkundigungen einziehen wollte. Philip erhielt eine kurzfristige<br />

Option. So wurde ich in ein neues Abenteuer verwickelt.<br />

Schneller als ich geglaubt, hagelte es wieder Angriffe. Eine belgische<br />

Wochenzeitung «Weekend» brachte auf der Titelseite einen<br />

Bericht, der an Dummheit und auch an Boshaftigkeit alles übertraf,<br />

was bisher über mich gedruckt worden war. Wäre dieses Blatt nicht<br />

so verbreitet gewesen — auch in Paris und in London, wo es mit<br />

einer Auflage von vier Millionen die am meisten gelesene Zeitung<br />

Englands war —, hätte ich mich nicht weiter darum gekümmert.<br />

Um aber das neue Projekt nicht wieder zu gefährden, konnte ich<br />

diese Verleumdungen nicht widerspruchslos hinnehmen.<br />

Paul Masure, Advocat in Brüssel, übernahm den Fall. Er war<br />

nicht schwierig. Ein großer Teil war Trenkers «Tagebuch der Eva<br />

Braun» und den «Revue»-Berichten entnommen, die durch Gerichtsurteile<br />

schon als Fälschungen entlarvt waren. Eigene Erfindungen<br />

bekunden die Qualität dieses Blattes, wie z. B.:<br />

«Leni Riefenstahl, Tochter eines Klempners, begann in Berlin<br />

ihre Karriere als ‹Striptease›-Tänzerin in einem anrüchigen Lokal ...<br />

Bevor sie Hitler kennenlernte, heiratete sie den ungarischen Drehbuchautor<br />

Bela Balasz, der aus ihr eine glühende Kommunistin<br />

machte ... Die Gestapo behauptete in einem Bericht, sie wäre eine<br />

polnische Jüdin, was sonst genügte, um aus dem Nazi-Deutschland<br />

ausgestoßen zu werden, aber Hitler verhinderte, daß sie in die Gaskammer<br />

kam ...» Das Ganze mit vielen Fotos reich illustriert. So<br />

lachhaft solche Schmierereien sind, so liegt ihre Gefahr eben darin,<br />

daß sie von Agenturen übernommen und in Archiven der ganzen<br />

Welt aufbewahrt werden. Kein Wunder, daß ich mit der Zeit ein<br />

«Nazi-Monstrum» wurde.<br />

Es kam zu keinem Prozeß. Die Zeitung brachte auf der Titelseite<br />

eine von mir verfaßte Gegendarstellung von gleicher Länge wie der<br />

Schmähartikel.<br />

Das britische Film-Institut<br />

Im Januar 1960 fuhr ich mit meinem mir wiedergeschenkten Wagen<br />

durch dichtes Schneegestöber nach St. Anton. Ich war nicht allein,<br />

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