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informierte, daß sein Verlag für dieses Unheil verantwortlich sei<br />

und ich daran absolut unschuldig wäre, hat Mirella das nicht geglaubt.<br />

Talkshow mit Rosenbauer<br />

In London brachte BBC noch ein Interview, in dem ich über meine<br />

letzte Afrika-Expedition berichtete. Außer den Nuba-Fotos von<br />

Kau wurden hier erstmalig Ausschnitte aus dem Nuba-Filmmaterial<br />

gezeigt, das in einer Talkshow beim WDR in Köln ebenfalls vorgeführt<br />

werden sollte. Nach langem Zureden des Produzenten, Kay<br />

Dietrich Wulffen, hatte ich mich zu einer Zusage entschlossen. Ich<br />

war ein gebranntes Kind, was deutsche «Medien» betrifft, und<br />

wollte mir unangenehme Überraschungen ersparen. Auch Horst warnte<br />

mich, doch Herr Wulffen, der mit mir über diese Sendung auf der<br />

«Frankfurter Buchmesse» gesprochen hatte, schilderte mit einer<br />

solchen Überzeugung die Fairness der geplanten Talkshow, daß<br />

mein Mißtrauen schwand.<br />

«Wir versprechen Ihnen», sagte er auf der Frankfurter Buchmesse,<br />

«daß wir Sie nicht mit Fragen über die Vergangenheit konfrontieren,<br />

sie höchstens streifen werden. Unsere Absicht ist es, das Publikum<br />

über Ihre Arbeit als Filmregisseurin und Fotografin zu informieren,<br />

wir wollen Ihre neuen Afrika- und Unterwasseraufnahmen zeigen.»<br />

Als er den Ausdruck des Zweifels in meinem Gesicht bemerkte,<br />

sagte er beschwörend: «Sie müssen mir glauben, es wird eine interessante<br />

und für Ihren Bildband erfolgreiche Talkshow, das verbürgt<br />

schon der Name Hansjürgen Rosenbauer, der sich übrigens auf das<br />

Gespräch mit Ihnen freut. Es wird seine letzte Talkshow sein.»<br />

Wenige Tage vor der Sendung besuchte mich Herr Rosenbauer in<br />

der Tengstraße. Ein junger Mann, der gut aussah und auch sympathisch<br />

auf mich wirkte. Als er sagte, man habe zuerst an Rainer<br />

Barzel als meinen Gesprächspartner gedacht, war ich irritiert. Ein<br />

Politiker wäre wohl der ungeeignetste Partner für mich bei einer<br />

Talkshow — ich fand diese Idee absurd, aber dann sagte er, man<br />

habe eine andere Wahl getroffen. Er hatte sich für eine ältere Frau<br />

aus dem Arbeitermilieu entschieden, weil, wie er sagte, diese<br />

Arbeiterfrau sich positiv über mich geäußert hätte, was ihn beeindruckt<br />

habe. Sie soll gesagt haben, es wäre ein Unrecht, wie man<br />

mich nach dem Krieg behandelt hätte. Wie sollte ich da ahnen, was<br />

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