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Am faszinierendsten empfand ich die Nachttauchgänge. Im Licht<br />

der Lampen leuchten die Farben am intensivsten, und viele Korallen<br />

entfalten nur in der Dunkelheit die blühenden Tentakel in ihrer<br />

ganzen Pracht. Hier öffnen sich für die Mikrofotografie unbegrenzte<br />

Möglichkeiten.<br />

In der Tat hielten die Fischer ihr Versprechen. Sie schienen verwundert,<br />

uns noch lebend anzutreffen. So unwahrscheinlich es klingen<br />

mag, wir sind hier keinem Hai begegnet. Nur selten sahen wir in<br />

respektvoller Entfernung einen oder auch mehrere vorbeiziehen.<br />

Ich begann Hans Hass zu glauben, der immer wieder versichert,<br />

daß die Gefährlichkeit dieser großen, faszinierenden Raubfische sehr<br />

überschätzt wird.<br />

Die Japaner<br />

Nach unserer Rückkehr überstürzten sich in München die Ereignisse,<br />

und ich kam nach wie vor nicht dazu, meinen Nuba-Film zu<br />

schneiden. Schon seit Tagen wartete ein japanisches Fernsehteam<br />

auf mich. Mr. Ono von der TV-Man-Union aus Tokio wollte mich<br />

zur Mitarbeit an einem 90-Minuten-Film über die Olympischen<br />

Spiele 1936 in Berlin gewinnen. Er hatte eine kuriose Idee: Die<br />

japanischen Athleten, die 1936 Medaillen gewannen, sollten als<br />

Senioren noch einmal ihre Wettkämpfe gegen ihre noch lebenden<br />

Konkurrenten im Berliner Stadion austragen. Zuerst hielt ich das<br />

für einen Scherz. Aber dann zeigte mir Mr. Ono auf seinem Videogerät<br />

die Aufnahmen, die sie schon in Berlin gemacht hatten.<br />

Ein Fackelläufer, gekleidet wie damals, lief durch das Stadion<br />

und entzündete das Olympische Feuer. Das war keine Aufnahme<br />

aus meinem Film, sie war neu inszeniert. Stolz erzählte Mr. Ono,<br />

es sei derselbe Läufer, der auch 1936 das Feuer entzündet hatte. Es<br />

wäre ihnen gelungen, Fritz Schilgen, so hieß der Fackelläufer, der<br />

damals unter dem Jubel der Zuschauer mit dem Olympischen Feuer<br />

durch das Stadion lief, ausfindig zu machen. Aber Schilgen war<br />

nicht der einzige Senior der damaligen Olympiade, den die Japaner<br />

eingeladen und gefilmt hatten. Ich sah auf dem Bildschirm außer<br />

den früheren japanischen Athleten auch deutsche, finnische und<br />

aus anderen Ländern kommende Olympiateilnehmer von 1936. «Sehen<br />

Sie», sagte der japanische Regisseur, «das ist Salminen, der<br />

große finnische Läufer, Sie erinnern sich doch, der Nachfolger von<br />

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