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Erstaunlich war die Geschichte des alten Mannes: Vor Jahrzehnten<br />

war er mit einem Segelschiff aus Australien unterwegs gewesen,<br />

das bei einem schweren Sturm in der Karibik sank und von<br />

dem er sich als einziger auf eine unbewohnte Insel retten konnte,<br />

auf der er eine Zeitlang wie ein Robinson Crusoe lebte. Er blieb in<br />

der Karibik und siedelte sich auf dieser kleinen Insel an, betrieb<br />

hier mit seiner Familie Fischfang und eine kleine Herberge, und so<br />

verdienten sie sich ihren Lebensunterhalt. Zum Dank für seine Rettung<br />

hatte er gelobt, jeden Tag eine kleine Palme zu pflanzen. Alle<br />

Palmen auf dieser Insel, die inzwischen herangewachsen waren,<br />

hatte er eigenhändig gepflanzt, auch die Palmen auf den Nachbarinseln.<br />

Sein Sohn, der selbst nicht tauchte, fuhr uns täglich mit seinem<br />

kleinen Motorboot zu den verschiedenen Tauchplätzen. Meist tauchten<br />

wir in den «Tobago Keys». An manchen Stellen war die Unterwasserwelt<br />

wie ausgestorben, augenscheinlich war hier zuviel<br />

harpuniert worden. Aber es gab auch einige ungewöhnliche Plätze,<br />

von denen sich einer in einer Tiefe von nur vier Metern befand und<br />

«Teufelstisch» hieß. Hier gab es eine kleine Grotte, in der an Fischen,<br />

die in diesen Gewässern vorkommen, fast alles zu finden<br />

war. Ohne es zu bemerken, war ich mehrere Male hautnah an einem<br />

großen Sandhai, der in der Höhle lag, vorbeigeschwommen, bis<br />

Horst ihn entdeckte. Als er mit der Hand auf den Hai deutete,<br />

machte ich erschrocken einen Sprung und war nicht bereit, noch<br />

einmal an ihm vorbeizuschwimmen, was Horst unbedingt hätte<br />

filmen wollen.<br />

Der zweite Platz, der auch gute Motive bot, war ein kleines mit<br />

Korallen bewachsenes Wrack, das in einer Tiefe von 17 Metern<br />

lag. Hier tummelte sich eine Unzahl von Fischen, und ich konnte<br />

gute Aufnahmen machen, vor allem wegen des herrlichen Korallenbewuchses,<br />

in dem sich viele kleinere Meeresbewohner versteckt<br />

hielten.<br />

Aber an diesem schönen Platz sollte ich bei meinem letzten Tauchgang<br />

ein aufregendes Abenteuer erleben. Anders als an den vergangenen<br />

Tagen, wo das Meer ziemlich bewegt war, sah die Wasserfläche<br />

glatt wie ein Spiegel aus, war aber von merkwürdig dunkelgrüner<br />

Farbe. Ausnahmsweise tauchte ich zuerst ab, während Horst sich<br />

noch mit den Kameras beschäftigte. Am Wrack wollten wir uns<br />

treffen. Während des Abtauchens war die Sicht so schlecht, daß ich<br />

nichts erkennen konnte. Als ich die Tiefe von 17 Metern erreicht<br />

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