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Afrika zu reisen, dort zu fotografieren und zu filmen. «Ist dies<br />

alles, was Sie sich wünschen?» fragte mich lächelnd der ältere Herr<br />

aus Hamburg.<br />

«Eigentlich», sagte ich, «wäre dies noch der einzige Wunsch in<br />

meinem Leben.»<br />

Der Hamburger sah mich groß an und sagte: «Wenn dies Ihr<br />

einziger Wunsch ist, den, glaube ich, kann ich erfüllen.»<br />

Erst glaubte ich, er mache Scherz. Ich sagte zögernd: «Aber ein<br />

normaler Wagen würde nicht genügen, es müßte schon ein Geländewagen<br />

sein, in dem man auch schlafen kann.»<br />

«Na und», meinte der Herr, «das ist doch möglich.»<br />

Noch immer hielt ich ihn für einen Spaßvogel. «Wenn das wirklich<br />

möglich wäre», sagte ich, «und wenn auch die übrigen Voraussetzungen<br />

für eine solche Reise zu schaffen wären, dann könnte ich<br />

Ihnen das Geld für den Wagen später zurückzahlen.» So ging das<br />

Gespräch weiter, und ich erfuhr, daß die beiden meine Filme bewundert<br />

hatten, und, was dies alles glaubhafter erscheinen ließ,<br />

Paul Hartwig besaß die Mercedes-Vertretung in Hamburg. Als er<br />

mir sagte, in seinem Lager stünden mehrere Unimog-Wagen, begann<br />

ich ihm langsam zu glauben.<br />

Tatsächlich erhielt ich schon wenige Tage später einen Brief, in<br />

dem schwarz auf weiß stand, ich könnte unentgeltlich einen Unimog<br />

bekommen. Das elektrisierte mich. Es war fast wie im Märchen.<br />

Ich sah mich schon im Unimog durch Afrika kreuzen, kombinierte<br />

neue Chancen und fühlte mich dem Leben wiedergegeben. Die Einreiseerlaubnis<br />

nach dem Sudan würde ich mir erkämpfen — vielleicht<br />

wäre sogar noch mein Film zu retten. Dabei war ich realistisch<br />

genug, um zu erkennen, daß es mit dem Wagen allein nicht getan<br />

wäre, daß eine Filmexpedition, auch wenn sie noch so klein konzipiert<br />

würde, eine Menge Geld kostete. Und könnte ich einen solchen<br />

Wagen allein fahren?<br />

Dennoch ließ mich die Aussicht, die sich mir eröffnet hatte,<br />

nicht mehr los. Ich fuhr nach Gaggenau und schaute mir bei Mercedes<br />

die verschiedenen Fahrzeug-Typen an. Ich war von der Leistungsfähigkeit<br />

dieser Wagen begeistert. Aber ich mußte einsehen, allein<br />

mit einem dieser prächtigen Fahrzeuge in den Sudan zu fahren, das<br />

war nicht zu machen. Vielleicht könnte ich es mit einem Landrover<br />

schaffen? Auch damit war Herr Hartwig einverstanden.<br />

Die Lage in Khartum entspannte sich. Sofort beschloß ich, ein<br />

sudanesisches Visum zu beantragen, und begann noch einmal mit<br />

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