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noch nicht so bequem. Um den Beginn dieser Reise authentisch zu<br />

schildern, zitiere ich den ersten Brief, den ich nach meiner Ankunft<br />

in Malindi, am Indischen Ozean, an meine Inge schrieb:<br />

Malindi, 11. Nov. 1970<br />

Liebe Inge,<br />

dies ist der erste Gruß, den wir Dir senden, und wahrscheinlich<br />

auch der letzte, da ich möglichst alles Schreiben vermeiden möchte.<br />

Grund ist, daß mir dieses Mal Afrika nicht so zu bekommen scheint.<br />

Ich war mit den Nerven so ziemlich am Ende, so daß Sonne und<br />

Meer eher schaden als nutzen. Unsere Reise hierher war eine einzige<br />

Strapaze. Du weißt ja, daß wir bis zur letzten Stunde durcharbeiten<br />

mußten und hofften, uns im Flugzeug ausruhen zu können.<br />

Aber es gab stundenlange Verspätungen, und der Flug war eine<br />

Qual. Die Sitze waren so eng, daß der Körper wie in einer Zange<br />

eingezwängt war. Horst mußte seine langen Beine verkrampft unter<br />

meinen Sitz zwängen. Erst nach Mitternacht erreichten wir Mombasa,<br />

wo wir übermüdet ewig lange stehen mußten, bis die<br />

Paßkontrolle und das Durchschleusen des Gepäcks erledigt war.<br />

Aber auch dann gab es noch nicht die so sehr ersehnte Ruhe. Die<br />

Abreise mit dem Bus nach Malindi verzögerte sich um Stunden.<br />

Erst in der Früh um fünf konnten wir endlich unsere Glieder auf<br />

einem Bett ausstrecken — es war schon Tag, so daß wir das Meer<br />

sehen konnten.<br />

Das Hotel ist schön — auch der Strand, das Meer —, alles<br />

besser, als ich erhofft hatte. Trotzdem kann ich es noch nicht genießen.<br />

Vielleicht geht es vorüber ...<br />

Leni<br />

Es ging vorüber. Oft hatte ich schon geglaubt, meine Kräfte seien<br />

am Ende, aber irgendwie ging es doch immer wieder weiter.<br />

Nachdem wir einige Male im Meer geschwommen waren, fühlte<br />

ich mich von Tag zu Tag besser, so daß wir mit unserer Foto-Safari<br />

beginnen konnten. Wir mieteten einen VW-Käfer, mit dem wir mehrere<br />

Nationalparks besuchen wollten. Bald hatte mich das Fotofieber<br />

wieder erfaßt. Motive gab es in Überfülle, aber immer wieder<br />

waren es die Gesichter der Eingeborenen, die mich fesselten. Und<br />

wieder erwachte in mir der Wunsch, in Afrika zu leben.<br />

Nachdem uns in dem am Kilimandscharo liegenden Amboselli-<br />

Park gute Tieraufnahmen und auch solche von den Masai gelungen<br />

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