09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zimmer reservieren lassen. Kaum in Khartum angekommen, wurde<br />

ich krank. Ich bekam heftige Magenschmerzen und eine Hautallergie,<br />

Körper und Gesicht waren mit roten Flecken bedeckt. Eine deutsche<br />

Ärztin half mir mit starken Calciuminjektionen. Als Horst<br />

ankam, durfte ich schon wieder aufstehen und zum Flughafen fahren.<br />

Am nächsten Morgen kam eine Hiobsbotschaft, unsere Luftfracht<br />

war nicht mitgekommen. Unser Freund Norbert Koebke, Leiter der<br />

Deutschen Lufthansa in Khartum, bemühte sich angestrengt, unser<br />

Gepäck aufzufinden. Trotz aller Telexe nach München, Frankfurt<br />

und Kairo — kein Erfolg. Auch mit der nächsten Maschine kam das<br />

Gepäck nicht. Wir mußten wohl oder übel in dem einfachen, aber<br />

teuren Hotel bleiben und warten. Einen Tag vor Heiligabend trafen<br />

die Gepäckstücke ein. Wir atmeten auf, kamen aber an unser Gepäck<br />

nicht heran. Alle Behörden und Büros, einschließlich der Zollabfertigung,<br />

waren geschlossen, und zwar für die ganze Woche. In die Zeit<br />

vom 23. Dezember bis Jahresende fallen die hohen Feiertage der<br />

Mohammedaner und der Christen, anschließend beginnen im Sudan<br />

mit Jahresanfang die Unabhängigkeitsfeiern. Eine katastrophale Situation.<br />

Wir waren in Khartum gefangen.<br />

In dieser verzweifelten Situation wurde Norbert Koebke unser<br />

rettender Engel. Wie er es geschafft hatte, weiß ich nicht mehr, aber<br />

er bekam während der Weihnachtstage unser Gepäck aus dem Zoll<br />

heraus. Ein neuer Schrecken. Unser Seesack mit unentbehrlichen<br />

Geräten wie Lichtkabel, Kamerafolien, Filmstativ und anderen wichtigen<br />

Teilen war nicht dabei und, wie es sich herausstellen sollte,<br />

auch nicht mehr zu finden. Wir mußten uns das alles aus Deutschland<br />

besorgen lassen und verloren so eine weitere Woche. Spätestens<br />

Anfang Dezember wollte ich in Kau sein, und nun war es<br />

Weihnachten. Um die Katastrophe zu vervollständigen, gelang es<br />

uns trotz meiner guten Beziehungen zu den sudanesischen Behörden<br />

und trotz hilfsbereiter Freunde nicht, in Khartum einen LKW<br />

zu mieten. Präsident Nimeiri und einige seiner Minister verbrachten<br />

die Tage in Mekka, auch Abu Bakr war nicht in Khartum.<br />

Welche Mühen hatten die Vorbereitungen der Expedition gekostet,<br />

und nun saßen wir hier schon seit drei Wochen.<br />

Ein Glück, daß der sudanesische Außenminister, der mir in New<br />

York jede Hilfe versprochen hatte, sich in Khartum aufhielt. Immerhin<br />

gelang es ihm, uns wenigstens ab El Obeid Fahrzeuge zu verschaffen<br />

und mir ein Flugticket dorthin, für Horst eine Eisenbahn-<br />

441

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!