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alle meine anderen Aufgaben zurückzustellen, um sobald als nur<br />

möglich wiederzukommen.<br />

So nahm ich Abschied von einer fast irrealen Welt, die mich mit<br />

Sehnsüchten und neuen Träumen erfüllte.<br />

Das Rote Meer<br />

Wir hatten das Flugzeug in Khartum noch erreicht und saßen nun<br />

im «Red Sea Hotel», im Hafen von Port Sudan. Die Rückreise von<br />

Kau nach Tadoro war wie eine Fahrt durch die Hölle gewesen, in<br />

Worten nicht zu schildern. Die Bilddokumente, die ich davon besitze,<br />

geben stärker, als Worte es könnten, eine Vorstellung unseres<br />

damaligen Zustandes wieder. Wir fuhren um die Zeit und erreichten<br />

die Nuba-Berge mit dem letzten Tropfen Benzin. Dazu war der<br />

Wagen beschädigt, und Horst, der sich vor Erschöpfung kaum noch<br />

auf den Beinen halten konnte, mußte ihn notdürftig reparieren.<br />

Fast sah es so aus, als blieben wir in Tadoro hängen, doch im<br />

letzten Augenblick gelang es Mohamed, im Tausch gegen unser<br />

Tonbandgerät von einem arabischen Händler Benzin zu bekommen.<br />

Es reichte bis Semeih, und das war unsere Rettung.<br />

Bei unserer Ankunft in Khartum nach 53 Stunden ununterbrochener<br />

Fahrt waren wir buchstäblich am Ende unserer Kräfte und<br />

Horst zum ersten Mal ernstlich erkrankt. Mit eingefallenen Wangen<br />

und trüben Augen schlich er herum wie ein Greis. Zwei Tage<br />

behielt er keine Medizin bei sich, keine Mahlzeit, und konnte kaum<br />

noch die Glieder bewegen. Ich wollte den Flug stornieren, aber<br />

Horst überstand das Schlimmste. Er schaffte es sogar, unser gesamtes<br />

Expeditionsgepäck von über zwanzig Kisten durch den Zoll<br />

zu schleusen und als Frachtgut nach München aufzugeben. Danach<br />

erreichten wir noch in letzter Minute die Maschine nach Port Sudan.<br />

Wir hatten nur ein Bedürfnis: zu schlafen. Nachdem wir die<br />

größte Erschöpfung überwunden hatten, erkundigten wir uns nach<br />

den Tauchmöglichkeiten. Ich kannte keinen Menschen in Port Sudan.<br />

Inge hatte mir geschrieben, eine Gruppe von Tauchern aus<br />

München mit Berti Rung als Leiter würde Tauchfahrten von hier<br />

aus unternehmen. Ihnen wollten wir uns anschließen.<br />

Was für ein Gefühl, als wir auf dem alten Schiff saßen, das uns<br />

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