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sten die Riffe von Sanganeb und Shab Roumi. Die Vielfalt der<br />

Korallen des Roten Meers ist einzigartig. Ich hatte mir eine kleine<br />

Konica-Kamera besorgt und machte mit ihr die ersten Unterwasserfotos.<br />

Mein leidenschaftlicher Wunsch wurde es, diese blühenden<br />

Träume unter Wasser im Film und Foto festzuhalten. Im Geiste<br />

plante ich schon meine nächste Tauchreise. Haie hatte ich nur in<br />

der Ferne vorbeigleiten gesehen.<br />

In Khartum erwartete mich eine große Überraschung. Ahmed<br />

Abu Bakr, inzwischen ein enger Mitarbeiter von Präsident Nimeiri,<br />

überbrachte uns eine Einladung des Präsidenten, verbunden mit der<br />

Bitte, einige Aufnahmen von ihm zu machen. Nimeiri empfing uns<br />

in seinem Privathaus, und sein bescheidenes, sehr herzliches Wesen<br />

beeindruckte mich. Auch fiel uns auf, wie spartanisch einfach er<br />

lebte. In einem längeren Gespräch über die Schönheiten der Unterwasserwelt<br />

im Roten Meer bat ich ihn eindringlich, das Harpunieren<br />

dort zu verbieten. Wie ich später erfuhr, erließ er ein solches<br />

Verbot. Bei den Aufnahmen zeigte sich Nimeiri ganz unbefangen.<br />

Von Abu Bakr hatte ich erfahren, er sei sehr religiös — so wollte<br />

ich ihn während eines Gebets aufnehmen. Zu meiner Überraschung<br />

war er damit einverstanden. In seinem Schlafzimmer, der schmucklosen<br />

Stube eines Soldaten vergleichbar, nahm ich ihn auf. Danach<br />

ging er mit uns in den gepflegten Gärten spazieren, die bis zum<br />

Regierungspalast führten. Im Palast zeigte er uns die Treppe, auf<br />

welcher der britische Oberst Gordon Pascha 1885 von den Anhängern<br />

des Mahdi getötet worden war. Als der Präsident uns dann im<br />

Palast in sein Arbeitszimmer führte, widerfuhr mir unvorstellbar<br />

Unerwartetes: Feierlich verkündete Abu Bakr, Präsident Gaafar<br />

Mohamed Nimeiri habe mir in Anerkennung meiner Verdienste um<br />

den Sudan die sudanesische Staatsangehörigkeit verliehen und setzte<br />

hinzu, ich sei der erste Ausländer, dem diese Aufzeichnung zuteil<br />

werde. Dann übergab mir der Präsident einen sudanesischen<br />

Paß. Bewegt dankte ich Nimeiri.<br />

Ein Welterfolg<br />

Nach vier Monaten Abwesenheit trafen wir wieder in München<br />

ein. Es war zweifellos die bisher strapaziöseste Expedition gewesen.<br />

Zum Glück hatten wir uns weder Amöben noch sonstige Tro-<br />

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