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noch nicht. Drei Wochen wartete ich in Rom schon auf das Eintreffen<br />

des Materials. Die Zollgenehmigung wurde in verschiedenen<br />

Ministerien bearbeitet.<br />

Wir hatten für die Musikaufnahmen feste Termine mit dem römischen<br />

Symphonieorchester vereinbart, ebenso mit der «Fono-<br />

Roma», wo unsere italienischen Sprachaufnahmen und Mischungen<br />

gemacht werden sollten. Ich wurde immer nervöser. Es war so<br />

gekommen, wie ich es befürchtet hatte.<br />

Inzwischen bemühte ich mich, italienische Produzenten für «Die<br />

roten Teufel» zu gewinnen. Die Aussichten waren gut, besonders<br />

seit Cesare Zavattini, der bekannte Autor fast aller Filmbücher für<br />

de Sica, von dem Exposé so begeistert war, daß er sich bereit<br />

erklärte, am Drehbuch mitzuarbeiten. Und de Sica gab mir die Zusage,<br />

eine der Hauptrollen des Films zu übernehmen.<br />

Endlich traf die Zoll-Lizenz ein. Wir stürzten uns in die Arbeit,<br />

aber noch hatten wir uns nicht auf die italienische Mentalität eingestellt.<br />

Oft war es zermürbend, Absagen von Terminen — es war<br />

zum Wahnsinnigwerden. Aber wenn es dann endlich klappte, war<br />

die Zusammenarbeit fabelhaft. Mit großer Sensibilität, künstlerischem<br />

Einfühlungsvermögen und technischem Geschick erwiesen<br />

sich die italienischen Kollegen außergewöhnlich begabt. Auch bei<br />

der Kopieranstalt Catalucci wurde hervorragend gearbeitet. Ich war<br />

überrascht, wie meisterhaft der Lichtbestimmer sein Metier für die<br />

Herstellung der Musterkopie verstand.<br />

Am 21. November 1951 fand in Rom eine glanzvolle Galavorstellung<br />

statt. Professor Gramazio hatte namhafte Künstler und<br />

Politiker dazu eingeladen. Bewegt nahm ich Glückwünsche und<br />

Blumen entgegen. Es war nach Kriegsende eine Sternstunde in meinem<br />

Leben. Aber auch dieser Glanz war nur von kurzer Dauer. So<br />

begeistert Publikum und Presse waren, so schwierig war es, den<br />

Film in Italien zu verkaufen. Die Bedingungen, die einige Verleiher<br />

anboten, waren Signor Gramazio zu unbefriedigend. Er erhoffte<br />

sich wenigstens eine Deckung seiner Unkosten. Aber kein Verleih<br />

wollte eine Garantie übernehmen. Der Markt war mit neuen Filmen<br />

überschwemmt. So setzte ich meine Hoffnungen auf den Film<br />

in meinem Heimatland, wo er vor dem Krieg große Erfolge hatte<br />

und für meinen Schicksalsweg von so entscheidender Bedeutung<br />

gewesen war.<br />

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