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letzten Gäste. Professor Gramazio und Signor Monti brachten mich<br />

nach Hause. Während wir die Via Aurelia Antica hinauffuhren,<br />

sagte er: «Wir werden zusammenarbeiten und morgen eine Firma<br />

gründen.»<br />

«Morgen?» fragte ich ungläubig.<br />

«Morgen», sagte Gramazio lachend, «bis Sie kommen, wird alles<br />

vorbereitet sein, ich erwarte Sie um zwölf Uhr.»<br />

Als ich heimkam, schlief schon alles, man hatte die Türen offengelassen.<br />

Ich tappte im Dunkeln und suchte lange, bis ich einen<br />

Lichtschalter fand. Dann schwankte ich die Treppe hinauf, denn<br />

nun spürte ich den Wein. Ich hatte einige Gläser getrunken, vertrage<br />

aber nur wenig Alkohol. Da ich leider ein sehr schlechtes Ortsgefühl<br />

habe, was mich besonders beim Klettern und später beim<br />

Tauchen schon in unangenehme Situationen brachte, hatte ich mir<br />

in diesem Schlößchen den Weg zu meinem Zimmer, der über eine<br />

kleine Treppe führte, mit weißer Kreide gekennzeichnet. So fand<br />

ich in dieser Nacht, ohne jemand wecken zu müssen, mein Bett.<br />

Noch beim Einschlafen sah ich die seltsamen Augen von Francesco<br />

Waldner.<br />

Die «Iris-Film»<br />

Am nächsten Vormittag war ich wieder in der Via Barberini 3. Herr<br />

Gramazio erwartete mich schon im Beisein eines älteren, etwas<br />

rundlichen kleinen Mannes, den er mir als seinen Geschäftsführer<br />

vorstellte. Über dem Raum lag eine feierliche Stimmung. Nachdem<br />

ich mich gesetzt hatte, übergab mir Herr Gramazio ein Couvert. In<br />

dem Brief der «Banca Populare di Roma» stand:<br />

«Hiermit teilen wir Ihnen mit, daß wir von Professor Ernst Hugo<br />

Gramazio die Ermächtigung erhalten haben, Ihnen ab 1. Mai des<br />

laufenden Jahres die Summe von Lire 2 500 000 (Zweimillionenfünfhunderttausend)<br />

zur Verfügung zu stellen.»<br />

Ich war sprachlos. Dieser Betrag entsprach damals ungefähr dem<br />

Wert von 50 000 DM. Gespannt beobachtete man meine Reaktion,<br />

aber ich schaute sie nur ratlos an. Dann brach Gramazio lachend<br />

das Schweigen und sagte: «Signora Leni, es ist mir eine Freude,<br />

Ihnen den Brief meiner Bank zu übergeben als Anfangskapital für<br />

die neue Version Ihres Films ‹Das blaue Licht›. Ich bin glücklich,<br />

Ihnen meine Mitarbeit zur Verfügung zu stellen.»<br />

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