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Post von ihm bekam, durch die ich über alles, was bei den Nuba<br />

geschah, informiert wurde. Über Kranke und Todesfälle, auch, daß<br />

einige neugeborene Mädchen den Namen «Leni» erhalten hatten.<br />

Zu Weihnachten schickte ich über Familie Weistroffer an Juma<br />

ein Paket mit Geschenken für die Nuba, Tee, Zucker und Süßigkeiten<br />

und für jeden ein buntes Tuch. Damit Juma auch die Betreffenden<br />

finden konnte, hatte ich auf jedes Päckchen ein Foto geklebt<br />

und, wie ich später erfuhr, hat auch jeder sein Geschenk erhalten.<br />

Von meinem Freund Helge erhielt ich zu Weihnachten ein Modell<br />

meines geplanten Nuba-Hauses, das er gebastelt hatte, und ein befreundeter<br />

Architekt entwarf für mich den Grundriß der geplanten<br />

Nuba-Burg. Sie sollte aus sechs hohen Rundhäusern bestehen, mit<br />

einem Innenhof in der Mitte. Meine Träume nahmen Gestalt an.<br />

Der Innenhof sollte einen Brunnen haben, um den ich Blumen und<br />

blühende Sträucher pflanzen wollte. Das war keine Utopie, ich<br />

hoffte tatsächlich, mit Hilfe eines Brunnenbauers oder eines Wünschelrutengängers<br />

Grundwasser zu finden.<br />

Erfolge und Rückschläge<br />

Nach drei Monaten Aufenthalt in den Bergen kehrte ich mit etwas<br />

mehr Zuversicht nach München zurück. Für einige Tage bekam ich<br />

Besuch von Alice Brown, die in Nairobi ein Foto-Atelier hatte und<br />

gleichzeitig eine perfekte Hausfrau war. Denn so leicht mir der<br />

Umgang mit Film- und Fotokameras fiel, so wenig geschickt war<br />

ich bei jeder Hausarbeit. Meine Mutter hatte mich zu sehr verwöhnt.<br />

Versuche, mir Mahlzeiten zuzubereiten, mißlangen. Ich hatte<br />

mir dabei schon die Finger verbrannt, Milch über den Fuß gegossen<br />

und sogar Teller zerbrochen. So behalf ich mich meist, wie ich es<br />

von Expeditionen gewohnt war.<br />

Die Arbeit hatte sich während meiner Abwesenheit zu Bergen<br />

getürmt, ich wußte nicht, wo ich anfangen sollte. Glücklicherweise<br />

fand ich eine gute Nachricht vor, vor allem aus den USA. «Time &<br />

Life Books» hatte in ihrem Band «African Kingdom» einen großen<br />

Bildbericht mit meinen Nuba-Bildern gebracht und die Bilder gut<br />

honoriert. Außerdem stand in einem amerikanischen Magazin ein<br />

ungewöhnlicher Bericht des Titels «Shame and Glory in the Movies»<br />

— Ruhm und Schande im Film, von Arnold Berson und Joseph<br />

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