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mußte ihm leider recht geben, denn ich hatte schon seit Monaten<br />

ergebnislos bei meinen Bekannten herumgefragt. Da kam ein Mann,<br />

der dort in der Spedition arbeitete, auf mich zu und sagte: «Ich<br />

habe zufällig gehört, worüber Sie gesprochen haben — ich glaube,<br />

ich kenne einen, der für Sie in Frage käme.»<br />

«So», sagte ich ungläubig, «wer ist es denn — kann ich ihn<br />

sehen?»<br />

«Ich kann ihn ja mal fragen, er kommt öfter hierher, wenn er<br />

Filme zum Entwickeln bringt.»<br />

«Was ist er von Beruf?»<br />

«Er arbeitet als Kamera-Assistent, ist aber auch Mechaniker, ich<br />

glaube sogar Automechaniker.» Ich wurde hellhörig.<br />

«Können Sie mir Ihren Bekannten vorstellen?»<br />

«Ich kann ihn über meine Mutter erreichen, dort wohnt er als<br />

Untermieter.» Während er mir auf einen Zettel Namen und Telefonnummer<br />

aufschrieb, sagte er noch: «Für Ihre Expedition wäre er<br />

genau der Richtige.»<br />

Als ich nach einigen Tagen dort anrief, meldete sich Frau Horn.<br />

Sie war schon von ihrem Sohn über mein Anliegen informiert worden.<br />

Zu meiner Enttäuschung sagte sie mir, ihr Untermieter sei<br />

gestern nach Italien in Urlaub gefahren und käme erst in drei Wochen<br />

zurück. «Aber», fuhr Frau Horn fort, «ich soll Ihnen von<br />

Herrn Kettner ausrichten, er wird sich, wenn er wieder in München<br />

ist, bei Ihnen melden. Mein Sohn Reinhold hat ihm noch<br />

einen Tag vor seiner Abreise kurz von Ihrem Vorhaben erzählt. Er<br />

hat das Ganze zuerst für einen Scherz gehalten, aber wenn es sich<br />

um eine richtige Afrika-Expedition handelt, dann wäre er schon<br />

interessiert.»<br />

«Und was ist Herr Kettner für ein Mensch?» fragte ich. Frau<br />

Horn fing an zu schwärmen.<br />

«Ein feiner Mensch», sagte sie, «wirklich ein feiner Mensch und<br />

so ruhig und bescheiden. Noch nie hab ich so einen Mieter gehabt.<br />

Sein Zimmer ist immer aufgeräumt, er raucht nicht und trinkt nicht,<br />

und immer ist er hilfsbereit, ich kann nur das Allerbeste über ihn<br />

sagen.»<br />

Das klang alles fast zu gut, aber doch sehr fraglich, ob daraus<br />

auch etwas würde. Ich mußte einen Ausweg suchen. Wenigstens<br />

für die Fahrt bis Khartum brauchte ich einen Begleiter, der dann<br />

zurückfliegen könnte. Dort würde ich schon einen guten afrikanischen<br />

Fahrer finden. Für die Filmaufnahmen müßte ich notfalls<br />

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