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hat, seine grandiose Gestaltung herabzusetzen.<br />

Die Alliierte Militärregierung verbot die Aufführung des Films in Deutschland.»<br />

Schon in den Tagen der Olympischen Spiele hatte ich von den<br />

Amerikanern nur Fairness erfahren. In amerikanischen Universitäten<br />

und Schulen werden meine Filme als Lehrfilme gezeigt. Interessant,<br />

was die «New York Times» unter der Überschrift «Riefenstahls Film<br />

war zu gut» berichtete: «Der linke spanische Filmregisseur Luis<br />

Buñuel sollte Leni Riefenstahls Dokumentarfilm über den Nazi-Parteitag<br />

in Nürnberg bearbeiten. Die Idee war, ihn als Anti-Nazi-Propaganda<br />

zu verwenden. Das Ergebnis führte Buñuel René Clair und<br />

Charlie Chaplin in New York vor. Chaplin bog sich vor Lachen. Aber<br />

Clair hatte Bedenken: Riefenstahls Bilder waren so verdammt gut<br />

und eindrucksvoll, egal wie sehr man sie zurechtstutzte, daß man<br />

genau den umgekehrten Effekt von dem erzielt hätte, was beabsichtigt<br />

war. Es wäre ein richtiger Bumerang gewesen. Das Publikum<br />

wäre überwältigt worden ... Die Angelegenheit wurde dem Weißen<br />

Haus vorgetragen. Präsident Roosevelt sah sich den Film an und<br />

stimmte Clair zu. So wurde der Film stillschweigend ins Archiv verbannt.»<br />

Aber nicht nur in den USA und in England übten die Filme noch<br />

immer ihre Anziehungskraft aus, auch das Schwedische Fernsehen<br />

brachte «Olympia», und außerdem erschien in dem schwedischen<br />

Magazin «Popular Fotografi» auf der Titelseite ein großaufgemachtes<br />

faires Interview. Aber in Deutschland sind meine Filme nur noch<br />

selten zu sehen. Solche Erfolge ermöglichten es, mir meine frühere<br />

Mitarbeiterin, Erna Peters, aus Berlin nach München kommen zu<br />

lassen, denn neue Chancen zeichneten sich ab, auch durch die Nuba-<br />

Fotos, die immer mehr Aufsehen erregten. Besonders in Japan war<br />

das Interesse daran enorm. Michi und Yasu, meine japanischen<br />

Freunde, brachten aus Tokio ein phantastisches Angebot mit. Aber<br />

es war fraglich, ob ich es wegen der Vorfälle bei Geyer annehmen<br />

konnte. Ein neuer Sender in Japan, speziell für das Farbfernsehen<br />

gebaut und einer der größten der Welt, wollte für das Eröffnungsprogramm<br />

mein Nuba-Material erwerben. Nicht den fertigen Film,<br />

den es nicht gab, sondern nur eine Rohfassung der wichtigsten<br />

Teile von dem nicht verdorbenen Material, die in Fortsetzungen<br />

gezeigt werden sollten. Damit war eine Einladung nach Tokio verbunden.<br />

Für das gebotene Honorar konnte ich eine neue Expedition<br />

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