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geeigneten Verleger hätte ich mir nicht wünschen können. Seine<br />

zwanzigbändige Enzyklopädie, mit Hunderten von Farbaufnahmen,<br />

ist ein anspruchsvolles Werk. Ich hatte jeden Grund, an diesem<br />

Abend fröhlich zu sein. Neben dem Vertrag mit Stacey konnte ich<br />

an diesem Tag einen weiteren wichtigen unterzeichnen: BBC erwarb<br />

die englischen TV-Rechte meiner beiden Olympiafilme. Sie<br />

sollten in der Originalfassung in voller Länge anläßlich der Olympischen<br />

Spiele 1972 in München ausgestrahlt werden. Das war für<br />

mich nicht nur geschäftlich ein großer Erfolg. In Deutschland waren<br />

die Olympiafilme im Fernsehen trotz des aktuellen Anlasses der<br />

Spiele in München niemals gezeigt worden. Kein einziger deutscher<br />

Sender hatte Interesse bekundet.<br />

Vor meinem Rückflug erhielt ich in London ein drittes Angebot.<br />

Das «Sunday Times Magazine» wollte mich für die Olympischen<br />

Spiele in München als Fotografin verpflichten. Ein ehrenvolles Angebot,<br />

aber eine schwierige Entscheidung. Würde ich mit Siebzig<br />

noch eine so anstrengende Arbeit leisten können? Ich bat um Bedenkzeit.<br />

Als ich mich schließlich zu einer Zusage durchrang, geschah<br />

das aus einem besonderen oder auch ganz einfachen Grund:<br />

Zu den Olympischen Spielen, die ich unbedingt miterleben wollte,<br />

hatte ich keine Eintrittskarten mehr erhalten, da ich, als sie verkauft<br />

wurden, in Afrika war. Nur noch Stehplätze waren zu haben<br />

und Karten auf dem Schwarzen Markt. Von den zuständigen deutschen<br />

Sportorganisationen, an die ich mich gewandt hatte, bekam<br />

ich nur Absagen. Auch mein Brief an Willi Daume, den Präsidenten<br />

des Deutschen Olympischen Organisations-Komitees, führte zu<br />

nichts. Er verfüge leider nicht über Eintritts-Kontingente, wolle<br />

sich aber um Karten für einige spezielle Wettkämpfe bemühen. Zur<br />

Stunde war ich noch kartenlos und entschloß mich deshalb für das<br />

Angebot der «Sunday Times», das mir den Zutritt zum Stadion<br />

eröffnete. Es war mir klar, daß dies ein ziemlich aufregendes Abenteuer<br />

werden würde.<br />

Doktor Berry<br />

Bevor ich mich in den Trubel stürzte, der mich in diesem Jahr der<br />

Olympischen Spiele erwartete, machte ich noch einen kurzen Skiurlaub<br />

im Engadin. Dabei wollte ich das Versprechen einlösen, das<br />

ich Dr. Berry, dem berühmten Arzt in St. Moritz, gegeben hatte:<br />

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