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fahrkarte.<br />

Wahrend ich mich in El Obeid um die Fahrzeuge bemühte, blieb<br />

Horst noch in Khartum, bis die aus München kommenden Ersatzstücke<br />

einträfen. Mit seinen 35 Kisten sollte er per Bahn nach El<br />

Obeid nachkommen.<br />

Seit Tagen wartete ich ungeduldig auf ihn. Er hätte längst eintreffen<br />

müssen. Der Zug kam und kam nicht. Ich war schon am frühen<br />

Morgen am Bahnhof, der Zug war angesagt, aber er kam nicht, er<br />

sollte dann am Abend kommen und schließlich um Mitternacht.<br />

Niemand konnte mir Auskunft geben, warum der Zug nicht eintraf.<br />

Tief beunruhigt ging ich ins Rasthaus.<br />

Morgens um sechs Uhr fand ich mich wieder auf dem Bahnsteig<br />

ein. Stundenlang stand ich da, voller Angst und Ungewißheit. Es<br />

wurde Nachmittag und noch kein Zug zu sehen. Über 50 Stunden<br />

war er schon unterwegs. Aber endlich rollte er ein. Zitternd hielt<br />

ich Ausschau nach Horst — er war da und, gottlob, mit ihm die<br />

unzähligen Kisten. Das Anstrengendste dieser Fahrt für ihn war,<br />

daß er die ganze Zeit kaum hatte schlafen können, um nicht bestohlen<br />

zu werden. Sooft der Zug hielt, und er hielt andauernd, lief<br />

er zum Gepäckwagen und zählte die Kisten.<br />

Noch vor Sonnenaufgang verließen wir El Obeid. General<br />

Abdullahi Mohamed Osman hatte mir zwei Fahrzeuge mit Soldaten<br />

als Fahrer zugeteilt, einen uralten Landrover und einen Lastwagen<br />

für das Gepäck. Benzin war sogar bei der Armee äußerst knapp,<br />

wir erhielten nur zwei Fässer, die aber höchstens für die Hinfahrt<br />

und nur für drei bis vier Wochen Aufenthalt reichten. Beim Zustand<br />

der Bereifung mußten wir wohl mit reichlich Reifenpannen<br />

rechnen.<br />

In Kadugli, wo uns der neue Gouverneur herzlich willkommen<br />

hieß, war es auch unmöglich, Benzin aufzutreiben. Immerhin hatten<br />

wir die Chance, nach Kau zu kommen, und besaßen die Sympathie<br />

des Gouverneurs.<br />

Schon nach Kadugli wurde die Fahrt mühselig. Von der vergangenen<br />

Regenzeit her waren die Pisten noch schwer befahrbar und<br />

langwierige Umwege, die Benzin fraßen, unvermeidbar. Große Steine<br />

und Baumstämme versperrten immer wieder den Weg. Oft mußten<br />

sich die Wagen durch enges Buschwerk zwängen, dann krachten<br />

um uns die Äste. So wurde die Fahrt für uns alle zu einer Nervenprobe.<br />

Aber dann lichtete sich das Gestrüpp, und wir sahen vor<br />

uns die Berge von Kau. Es war Anfang Januar, als wir dort er-<br />

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