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sollten diese Monate die schönsten und sonnigsten des Jahres sein.<br />

Noch nie, sagten die dort lebenden Engländer, hatten sie um diese<br />

Zeit hier ein so kaltes und unfreundliches Wetter erlebt. Die Atomversuche,<br />

meinten sie, haben das Klima so verändert und auf der<br />

ganzen Welt zerstört.<br />

Wir nutzten das schlechte Wetter, um das Hausboot zu reparieren,<br />

das durch den Transport gelitten hatte. Die Kanus waren an<br />

vielen Stellen undicht geworden, beim ersten Versuch gingen sie im<br />

Wasser unter. Während Six die Reparaturarbeiten erledigte, versuchten<br />

wir in den wenigen Augenblicken, in denen die Sonne schien,<br />

Tieraufnahmen zu machen.<br />

Tiere gab es hier unzählige: Löwen, Elefanten, Büffel, Gazellen<br />

und Hyänen, auch Nashörner. Da wir mit dem Landrover außerhalb<br />

der Pisten fahren durften, gelangen uns bald gute Aufnahmen, besonders,<br />

wenn unser Auto von einem Nashorn angegriffen wurde,<br />

was nicht selten geschah.<br />

Löwen und Hyänen kamen nachts bis auf wenige Meter an unsere<br />

Zelte. An diese Besuche mußten wir uns erst gewöhnen. Ich<br />

schlief mit Hanni in einem Zelt, und wenn einer von uns nachts<br />

hinaus mußte, hatten wir Herzklopfen. Nie verließ einer allein das<br />

Zelt. An Schlangen, Skorpione und Insekten hatten wir uns inzwischen<br />

gewöhnt. Wichtig war es, die Schuhe, einen Lieblingsplatz<br />

für Skorpione, vor dem Anziehen immer auszuschütteln.<br />

Helge Pawlinin hatte seine schwere Krankheit überstanden und<br />

war dabei, unsere schwarzen Darsteller einzukleiden. Niemand hätte<br />

es besser gekonnt. Inzwischen waren die Kanus repariert, und es<br />

sollte die erste Probe mit unseren Schwarzen gemacht werden. Eine<br />

böse Überraschung. Unsere Filmboys kamen geschlossen unter Führung<br />

ihres Sprechers zu uns und erklärten kategorisch, daß sie sich<br />

auf keine Aufnahmen in Gewässern mit Nilpferden oder Krokodilen<br />

einlassen würden. Jeder Versuch, ihnen klarzumachen, daß sie<br />

auf dem Boot außer Gefahr seien, war zwecklos. Zuerst vermuteten<br />

wir, es gehe darum, mehr Lohn zu erhalten, aber das war ein<br />

Irrtum. Die Schwarzen würden lieber nach Hause gehen als in das<br />

Boot, auch wenn sie doppelten Lohn erhielten.<br />

Wieder eine scheinbar unlösbare Situation. Die meisten der im<br />

Drehbuch vorgesehenen Szenen spielten sich auf unserem Hausboot<br />

ab, und die Gewässer waren hier alle voller Krokodile und<br />

Nilpferde. Wir hatten ein Aluminiumboot mit Außenbordmotor<br />

gekauft, um diese Tiere damit bei den Aufnahmen zu verjagen.<br />

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