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eingearbeitet hatte, begleitete mich. Nach dem Rennen gab es im<br />

«Hotel Post» eine Feier, zu der alle eingeladen waren, die bei den<br />

bisherigen Kandahar-Rennen Preise erhalten hatten. Auch ich gehörte<br />

dazu. Als wir den Saal, in dem die Feier stattfand, betreten<br />

wollten, verwehrte uns Hannes Schneider, Leiter der weltberühmten<br />

Arlberg Skischule und Partner und Freund in meinen ersten<br />

Bergfilmen, den Zutritt. Ohne ein Wort zu erwidern, zog mein<br />

Mann mich von der Eingangstür fort.<br />

Vergleich mit der «Revue»<br />

Das Erlebnis in St. Anton hatte meine optimistische Stimmung<br />

und Arbeitsfreude zerschlagen. Es fiel mir schwer, die anfangs so<br />

gut gelungenen Drehbucharbeiten fortzusetzen. Dazu kam, daß meine<br />

Gläubiger mich nicht in Ruhe ließen und mich mit Zahlungsbefehlen<br />

bombardierten. Das Honorar für das Drehbuch schmolz wie der<br />

Schnee in der Sonne.<br />

Plötzlich stand ein Vollziehungsbeamter des Finanzamts vor der<br />

Tür, um die inzwischen auf 19 350 DM aufgelaufenen Steuerrückstände<br />

für mein Haus in Berlin-Dahlem einzuziehen. Da ich<br />

nichts besaß, verlief die Pfändung fruchtlos. Um mich von den<br />

Schuldenlasten zu befreien, war ich bereit, mein Dahlemer Haus zu<br />

verkaufen. Aber einen Käufer aufzutreiben, war unmöglich. Er hätte<br />

den neun darin hausenden mittellosen Parteien neue Unterkünfte<br />

besorgen müssen. Daran scheiterte ein Verkauf.<br />

Unter diesen Umständen war ich froh, als mir mein Anwalt mitteilte,<br />

nach monatelangen Verhandlungen hätten sich Helmut Kindler<br />

und der Chefredakteur seiner «Revue», Dr. Hans Lehmann, zu einer<br />

befriedigenden, außergerichtlichen Einigung bereit erklärt. Die<br />

«Revue» hatte eine Entscheidung immer wieder verzögert, weil sie<br />

für eine dritte Serie sammelte, die den Titel «Die Millionen der<br />

Leni Riefenstahl» tragen sollte. Das hätte unweigerlich zu weiteren<br />

Prozessen geführt. Das Urteil der Berliner Spruchkammer konnte<br />

nicht widerlegt werden.<br />

Herr Kindler verpflichtete sich, in Zukunft keine Angriffe mehr<br />

gegen mich zu veröffentlichen. Als Entschädigung erhielt ich 10 000<br />

DM, die tatsächlichen Schäden aber gingen in die Millionen, und der<br />

moralische Schaden war überhaupt nicht mehr gutzumachen.<br />

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